Landtagswahl in Ratingen und Heiligenhaus Heinisch holt erneut klaren Wahlsieg

Ratingen/Heiligenhaus · Bereits vor fünf Jahren war es so: Der Politiker konnte Elisabeth Müller-Witt klar auf Distanz halten. Starke Ergebnisse für die Grünen.

 Erster Gedankenaustausch nach der Wahl: Elisabeth Müller-Witt (SPD) im Gespräch mit Jan Heinisch (CDU).

Erster Gedankenaustausch nach der Wahl: Elisabeth Müller-Witt (SPD) im Gespräch mit Jan Heinisch (CDU).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Wahlsieger klang hörbar erleichtert. Denn mit diesem klaren Ergebnis hatte Jan Heinisch (CDU) ganz und gar nicht gerechnet. Angesichts der Umfragen hätte man ein deutlich engeres Resultat erwarten können, betonte der CDU-Kreisvorsitzende, der in einer ersten Analyse anmerkte, dass die Christdemokraten auch Stimmen an die Grünen verloren hätten. Im Land könnte sich Heinisch eine Koalition aus CDU und Grünen vorstellen, im Kreis arbeite man mit Blick auf die von ihm mitverhandelte Jamaika-Koalition bereits sehr gut mit den Grünen zusammen, erklärte der Jurist.

Eine hervorragende Stimmung herrschte am Wahlabend bei den Grünen, die in der Kulturvilla in Mettmann auf das Ergebnis anstießen. „Wir haben einen engagierten Wahlkampf gemacht“, betonte die Ratinger Kandidatin Ute Meier. „Sicherlich war dieser auch von der Bundespolitik mitgetragen. Aber wir haben vor Ort für unsere Ziele gekämpft und viel positives Feedback erhalten.“ Der Ukraine-Krieg habe viele Themen überschattet, am Ende aber sind die Grünen mit dem Ergebnis zufrieden.

Für Meier war es der erste Landtagswahlkampf. Sie hätte nur über das Direktmandat in den Landtag einziehen können. Traurig ist sie nicht. „Ohne entsprechenden Listenplatz war es von vornherein fast aussichtslos“, resümierte sie. Doch sie hat aus dem Wahlkampf etwas mitgenommen: „Ich habe tolle Menschen kennengelernt, interessante Kontakte geknüpft und viele Gespräche geführt“, sagt sie. „Es war eine spannende Zeit. Ich würde es jederzeit wieder tun.“ Das Ergebnis entschädigt für die Mühen der vergangenen Wochen und Monate. Die Parteikollegin Ina Besche-Krastl aus Mettmann startete vom Listenplatz 31 und wird für den Kreis Mettmann im Landtag die Grünen vertreten. Dies stand am Sonntagabend bereits fest. „Wir sind im Landtag, das ist die Hauptsache“, betonte Meier, die sich nun wieder auf ihre kommunalpolitische Arbeit in Ratingen könzentriert.

 Ein Abend zum Vergessen: Alexander Steffen (FDP).

Ein Abend zum Vergessen: Alexander Steffen (FDP).

Foto: Achim Blazy (abz)

Elisabeth Müller-Witt (SPD), die im Landesparlament in den vergangenen Jahren viele Themen (auch für Ratingen und Heiligenhaus) vorangetrieben hat, traf im Kreishaus auf Heinisch, der mit recht komfortablem Vorsprung in den Wahlabend gestartet war und diesen letztlich auch halten sollte. 

 Hat allen Grund zur Freude: Ute Meier (Grüne). 

Hat allen Grund zur Freude: Ute Meier (Grüne). 

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Für Müller-Witt war der Wahlausgang eine herbe Enttäuschung. Mit diesem Abschneiden konnte die erfahrene Politikerin nicht ansatzweise zufrieden sein. Hartnäckig hatte sie in der Vergangenheit die Arbeit der schwarz-gelben Regierung kritisiert und selbst Lösungsansätze aufgezeigt.

 Bei der FDP wollten die Getränke nach der ersten Hochrechnung schon nicht mehr schmecken. Das grottenschlechte Ergebnis sorgte bei den Liberalen für eine Mischung aus Fassungslosigkeit und tiefer Enttäuschung. Alexander Steffen, Landtagskandidat, Vorsitzender der Jungen Liberalen NRW und Ratinger FDP-Chef, hatte schnell eine Kurzanalyse parat. Botschaft: Man habe die Liberalen sozusagen als Anhängsel der CDU im Land betrachtet. Man habe keine thematische Reibung erzeugt, kein eigenes Profil herausgearbeitet. „Dabei hatten wir jenge Menge Potenzial“, betonte Steffen, der sich nun auf seine Arbeit als Chef der Jungen Liberalen und als Vorsitzender der Ratinger FDP konzentrieren kann.

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