Ratingen Zwei Geldautomaten zerstört

Ratingen. · Unbekannte haben in Breitscheid und in West zugeschlagen. In einem Fall wurde ein Gerät gesprengt. Zeugen gesucht.

 Der Tatort am Ärztehaus in Ratingen-West war am Freitagmorgen noch abgesperrt.

Der Tatort am Ärztehaus in Ratingen-West war am Freitagmorgen noch abgesperrt.

Foto: Achim Blazy (abz)

Wenige Wochen nach der Sprengung in Hösel waren gleich zwei Geldautomaten das Ziel unbekannter Täter. In der vergangenen Nacht, am frühen Freitagmorgen, kam es in Ratingen West und in Breitscheid gleich zu zwei gewaltsamen Angriffen auf Geldausgabeautomaten. Die Polizei hat sofort intensive Fahndungsmaßnahmen eingeleitet, an denen neben zahlreichen örtlichen und überörtlichen Einsatzkräften auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war.

Was war nach dem Stand erster Ermittlungen geschehen? Um 2.27 Uhr wurde die Ratinger Polizei informiert, weil Zeugen an der Straße An der Hoffnung im Ortsteil Breitscheid einen Blitzeinbruch in einem Verbrauchermarkt beobachtet hatten. Wahrscheinlich insgesamt drei bislang noch unbekannte Straftäter hatten sich dort durch einen aufgeschnittenen Metallzaun Zugang zum umzäunten Betriebsgelände des Marktes verschafft und waren mit einem weißen Kleintransporter Mercedes Sprinter rückwärts in den verschlossenen Haupteingang bis ins Foyer gefahren. Dort wurde ein Geldausgabeautomat zerstört, eventuell mit Hilfe des Transporters aus seinen Verankerungen gerissen. Mit der noch unbekannten Beute verschwanden die drei Straftäter mit ihrem Fahrzeug über die Kölner Straße in unbekannte Richtung.

Die drei Täter wurden alle als jugendlich wirkende junge Männer beschrieben, von denen zwei etwa 1,70 Meter groß und auffallend schlank waren, dunkle Kleidung und Kapuzen trugen. Der Fahrer des Sprinters konnte bisher nicht genauer beschrieben werden.

Noch während intensive Fahndungsmaßnahmen nach den flüchtigen Straftätern und dem Sprinter andauerten, kam es um 3.19 Uhr zur Sprengung eines Geldausgabeautomaten an der Erfurter Straße in Ratingen-West. Der in Höhe des Hauses Nummer 39 freistehend aufgestellte Automat eines deutschen, banken- und herstellerunabhängigen Betreibers von Geldausgabeautomaten wurde offenbar mit Hilfe einer Gasexplosion zerstört. Hierbei wurden die Außenfassaden des benachbarten, nicht bewohnten Ärztehauses sowie dort befindlicher Geschäftsräume stark beschädigt.

Drei Täter flohen auf
BMX-Rädern vom Tatort

Zeugen hatten drei noch unbekannte, alle dunkel bekleidete, jung wirkende Männer gesehen, die nach der Explosion auf BMX-Fahrrädern vom Tatort flüchteten. Diese sollen sich untereinander mit ausländisch klingender Sprache verständigt haben und über die Berliner Straße in Richtung Am Sandbach geflüchtet sein.

Trotz intensiver Fahndung mit weiteren Einsatzkräften, unterstützt auch von den bereits in Breitscheid eingesetzten Kräften und dem Polizeihubschrauber, führten diese nicht zu einem schnellen Erfolg. Welche Beute die flüchtigen Straftäter in West machten und wie hoch der entstandene Schaden am Automat und am benachbarten Gebäude ist, kann aktuell noch nicht genauer beziffert werden.

Am Tatort zurückgelassene Tatwerkzeuge, darunter auch die zum Einsatz gekommenen Gasflaschen und -schläuche, wurden für kriminaltechnische Untersuchungen spurenschonend sichergestellt.

Im Zuge erster polizeilicher Ermittlungen wurde bekannt, dass Zeugen in den Nachtstunden, vor der Explosion an der Erfurter Straße, in Tatortnähe einen schwarzen BMW-Kombi mit niederländischen Kennzeichen gesehen haben, zu dem offenbar drei männliche, muskulös wirkende Männer gehört haben sollen. Ob diese und das beschriebene Fahrzeug tatsächlich mit der Tat in Verbindung gebracht werden können, ist aktuell Gegenstand weiterer Ermittlungen.

Zu den beiden schweren Straftaten wurden jeweils eigene Strafverfahren eingeleitet. Die Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen, an denen auch das Landeskriminalamt mit der Ermittlungs-Kommission (EK) Heat beteiligt wird, dauern an. Die Polizei hofft dringend auf weitere Zeugen und Unterstützung aus der Bevölkerung.

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