Ratinger Gottesdienst ganz mobil „Kirche to go“ kommt wieder

RATINGEN Ost · Pfarrer Thomas Gerhold und sein Team in Ratingen Ost bieten an Heiligabend wieder Kirche to go an. Vorneweg wird ein Bollerwagen gezogen, auf dem die Krippenfiguren von Jesus, Maria und dem Jesuskind aufgebaut sind und durch die Stadt gezogen werden.

 Pfarrer Gerhold zieht mit diesem Wagen an Heiligabend durch das Viertel, hier mit Erbauer Michael Swottke.

Pfarrer Gerhold zieht mit diesem Wagen an Heiligabend durch das Viertel, hier mit Erbauer Michael Swottke.

Foto: Achim Blazy (abz)

Es müssen göttliche Fügungen gewesen sein, als die evangelische Kirche im regionalen Raum nach Namen für ihre Internet-Präsenzen suchte. So findet man die Ratinger Repräsentanz unter vom-Himmel-hoch.de und die des Kirchenkreises unter liebergott.de. Gut – bei der Landeskirche hat der Schwung mit ekir.de ein bisschen nachgelassen. Und was hier mit den Begriffen passiert, das soll sich heute mit den Gefühlen ereignen: „Liebe wärmt“ heißt es da, und „Gemeinsam in die Heilige Nacht“. Und dabei ist ein Ratinger Stadtteil zur Teilnahme eingeladen, der Ratinger Osten rings um die Friedenskirche an der Hegelstraße.

Pfarrer Thomas Gerhold und sein Team machen ihre Kirche to go nicht zum ersten Mal, erst in der vergangenen Woche gab es wieder einen Marsch durch die Gemeinde. Und der Gedanke raus aus dem Haus hat sich durchaus bewährt. Es ist nun nicht so, dass die Sachwalter des lieben Gottes ihren flüchtenden Schäfchen nachlaufen, sondern, dass sie in ihrem Veedel Licht und Wärme verbreiten wollen.

Vorneweg wird ein Bollerwagen gezogen, auf dem die Krippenfiguren von Jesus, Maria und dem Jesuskind aufgebaut sind und durch die Stadt gezogen werden. Im Schlepptau zieht unter anderem ein Kinderchor. Drei Stationen sind am Nachmittag von Heiligabend vorgesehen: Um 15 Uhr gibt es einen Kurzgottesdienst auf der Freifläche zwischen Haus Salem und dem Haus am Wald, Auf der Aue 15, um 16 Uhr auf der Wiese an der Damaschkestraße und um 17 Uhr auf dem Kirchplatz der Friedenskirche an der Hegelstraße.

Ein Faltblatt stimmt die Gläubigen ein, erinnert an ein Jahr mit Kälte und Dunkelheit, mit Krieg, Flucht und Ungewissheit. Die Leute aus der Friedenskirche wollen nun Hoffnung und Liebe finden und verbreiten.

Die große Lichterkrippe ist bereits aufgebaut und leuchtet tags wie nachts. „Tag und Nacht kann jeder kommen. Könige treffen, Hirten, die Tiere und in der Heiligen Nacht (nach dem Umzug) dann auch Maria, Josef und das Kind.“ Vor zwei Jahren hat die Gemeinde einen Marsch mit dem Wagen des Düsseldorfer Künstlers Jacques Tilly – der die bejubelten Karnevalswagen in der Landeshauptstadt macht – unternommen und hält sich in diesem Jahr noch einmal an den Weg. Es wird unter freiem Himmel gebetet, gesungen, geleuchtet und Wärme verströmt.

Wer sich ein Bildungsstündchen antun will und Wikipedia zum Thema Wärme um Erklärung heimsucht, der findet vor allem die Weisheit, dass Wärme stets von der höheren zur tieferen Temperatur fließt. Wie wahr. Dass gleichzeitig auch die Liebe mit unterwegs ist, dürfte nicht nur christgläubigen Menschen bekannt sein. Pfarrer Gerhold ist sich sicher: „Wir brauchen Weihnachten. Dieses Jahr besonders. Ohne Liebe ist es nur ein Fest. Mit Liebe macht es warm, tankt es die Hoffnung auf, die wir zum Leben brauchen. Gott will nicht allein im Himmel bleiben. Er wird ein Mensch wie wir und zeigt einen Weg, der auf die Liebe setzt und die Finsternis vertreibt. Weihnachten darf kein Mensch allein bleiben. Deshalb laden wir alle ein. Deshalb feiern wir.“

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