Jugendzentrum bleibt in der City

Das Parkhaus an der Kirchgasse soll laut BU und CDU weg. Dafür soll ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden.

Jugendzentrum bleibt in der City
Foto: Achim Blazy

Wenn CDU und Bürger Union (BU) gemeinsame Sache machen (was selten vorkommt), dann haben die Entscheidungen zumeist eine größere Dimension — und so ist es auch in diesem Fall. Motto: Die alten Planungen zum Parkhaus Kirchgasse sind passé, es lebe das neue Projekt!

Einen wesentlichen Grund für das Scheitern der vorherigen Planungen sieht man in der Tatsache, dass öffentlich verfügbare Stellplätze für den Einzelhandelsteil des neuen Wohn- und Geschäftshauses komplett fehlten. Dies räumen Alexander von der Groeben (BU) und Gerold Fahr (CDU) klar ein. Bürger und Einzelhandel hätten von Anfang an „berechtigte Kritik“ an dem Projekt geübt, da mit der Beseitigung des alten Parkhauses eine öffentliche Kapazität von knapp 200 Parkplätzen ersatzlos weggefallen wäre. Lediglich die für den Neubau des Hauses erforderlichen Stellplätze wären in einer privaten Tiefgarage errichtet worden — deutlich zu wenig für den Kundenbedarf in der City.

Für die CDU und BU ist klar: Die Neujustierung muss die Lehren aus dem Scheitern des alten Projekts ziehen. Was bedeutet dies nun konkret? Im Bebauungsplan M 213 bestehen bereits seit 1973 umfangreiche Baumöglichkeiten für Tiefgaragen in dem Gebiet zwischen Turmstraße, Kirchgasse und Grütstraße — also eine große Chance für weitreichende Planungen. Das direkt neben dem Parkhaus stehende Jugendzentrum Lux ist in einem angemieteten Gebäude aus den 60er Jahren untergebracht. Das Haus erfülle seinen Zweck und biete Heimat für ein gut funktionierendes städtisches Jugendangebot, heißt es. Es sei jedoch energetisch veraltet, erlaube keine Nutzung durch mobilitätseingeschränkte Jugendliche. Weiteres Problem: Die Räumlichkeiten seien verwinkelt.

Das Lux hat laut BU und CDU eine große Bedeutung für die Stadtteile Mitte, Ost und Süd. Es hat den größten Einzugsbereich eines Jugendzentrums im Stadtgebiet für insgesamt rund 32 000 Bürger, davon rund 2700 Schüler und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren.

Was planen BU und CDU genau? Der Auftrag ist klar: Bürgermeister Klaus Konrad Pesch soll ein erweitertes Projekt „Kirchgasse 2.0“ aufsetzen: Er soll die vom Rat beschlossene Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses an der Stelle des heutigen Parkhauses Kirchgasse mit größeren, leistungsfähigen Einzelhandelsflächen durch ein Investorenverfahren vorantreiben.

Es soll zudem eine unterirdische, öffentliche Tiefgarage mit Quartiers- und Wechselstellplätzen geben. Pesch muss Gespräche mit den zuständigen Gremien der Kirchengemeinde St. Peter und Paul führen: Familienzentrum/Kita, Jugendarbeit und Pfarrzentrum mit Versammlungsstätte werden dabei eine zentrale Rolle spielen.

Das Lux könnte in einem Neubau auf dem Gelände des Bebauungsplans M 136 untergebracht werden. Das Grundstück sollte durch die Stadt erworben werden, möglicherweise in Form eines Erbbaurechts, schlagen CDU und BU vor. Das Lux wird auf jeden Fall im Bereich Kirchgasse/Turmstraße bleiben.

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