Ratingen vor der Bundestagswahl  Jugendliche befragen Bundestagskandidaten

Ratingen · 400 Schüler aus den Oberstufen waren beim Polit-Battle in der Stadthalle dabei. 

 Der Jugendrat hatte zur Diskussion mit den Bundestagskandidaten in die Stadthalle eingeladen.

Der Jugendrat hatte zur Diskussion mit den Bundestagskandidaten in die Stadthalle eingeladen.

Foto: Achim Blazy (abz)

(Red) Live-Stream auf Youtube, Fragen via WhatsApp und aus dem Publikum: So geht Wahl für Jugendliche. Mit Hochglanzflyern, Plakaten und Kugelschreibern an Wahlständen lassen sich junge Leute eher nicht erreichen. Deshalb hat der Jugendrat zur Bundestagswahl wieder einen Polit-Battle auf die Beine gestellt, bei dem die jungen Leute den Kandidaten im hiesigen Wahlkreis direkt auf den Zahn fühlen konnten.

Dabei hatte man natürlich besonders die Erstwähler im Blick. „Uns war es wichtig, dass die sich eine Meinung über die Kandidaten bilden können und danach einen Plan haben, wem sie ihre Stimme geben möchten“, sagte die Polit-Battle-Organisatorin Josephine Hänsel.

400 Schüler im Saal und Übertragung im Internet

Corona-bedingt konnten nur rund 400 Schüler aus den Oberstufen der Ratinger Schulen live in der Stadthalle dabei sein, deshalb wurde die zweistündige Veranstaltung auch live auf YouTube übertragen. Vorab wurde in einem kurzen Videoclip erklärt, wie die Bundestagswahl funktioniert, was und wer gewählt wird. Mit kurzen Einspielfilmen zur Person wurden die Kandidaten vom Moderatoren-Duo Nele Roß und Lucas Thieme auf dem Podium begrüßt: Peter Beyer (CDU), Kerstin Griese (SPD), Ophelia Nick (Grüne), Jessica Denné-Weiß (FDP), Mario de Falco (Die Partei) und Jessica Malisch (AfD), die sich einige Buh-Rufe anhören musste. Die Kandidatin der Linken, Birgit Onori, hatte ihre Teilnahme abgesagt, weil sie „nicht mit einer bestimmten Partei zusammen auf einer Bühne“ sein wolle, ließen die Moderatoren wissen.

Zur Grundidee der Veranstaltung gehört es, dass vorwiegend das zur Sprache kommen soll, was für junge Menschen bedeutsam und interessant ist. So drehten sich die Frageblöcke um Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Impfpflicht, ÖPNV, Bildung, Arbeitsmarkt der Zukunft, aber auch um Tempolimit, gendergerechte Sprache und Legalisierung von Cannabis. Selbst Fragen nach Renteneintrittsalter und bezahlbarem Wohnraum wurden den Kandidaten gestellt.

Schnell wurde deutlich, dass die große Themenvielfalt gerade in Anbetracht der limitierten Zeit und der vielen Kandidaten keine breite Erörterung zuließ, sondern es um die grundsätzlichen Positionen der Parteien und Haltung der Kandidaten ging.

So ließen die Moderatoren bei manchen Fragen auch nur zwei oder drei Kandidaten zu Wort kommen. Das irritierte so manchen im Saal zunächst, machte dann aber klarer, wie die jeweiligen Politiker „tickten“. Aufgelockert wurde der Polittalk durch Quizrunden, in denen die Schüler in der Halle auch die persönlichen Seiten der Kandidaten kennenlernen konnten. Für Interessierte gibt es den Polit-Battle zum Nachschauen auf dem YouTube-Kanal „Jugendrat Ratingen“.

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