Ratinger Gastgeber-Rolle CDU: Special Olympics in Ratingen

Ratingen · Für eine Delegation von bis zu 40 Sportlern werden Host Towns gesucht, die für vier Tage vor Beginn der Special Olympics als Gastgeber fungieren. Nun hat die CDU einen Antrag gestellt. Die Stadt soll Athleten empfangen.

Saarbrücken plant eine Bewerbung. Und wenn es nach dem Willen der CDU geht, wäre auch Ratingen sehr gerne dabei – und zwar als Host Town, als Gaststadt bei den Special Olympics World Games im Jahr 2023. Einen entsprechenden Antrag dazu hat die CDU-Fraktion jetzt gestellt. Für eine Delegation von bis zu 40 Sportlern werden diese Host Towns gesucht, die für vier Tage vor Beginn der Spiele als Gastgeber fungieren. Die Sportler haben so ein paar Tage Zeit, um sich in Deutschland ein wenig einzuleben, denn sie reisen aus der gesamten Welt an.

Aufgabe der Host Towns ist es, die Delegation vom Flughafen abzuholen, in einem Hotel unterzubringen und an den beiden Aufenthaltstagen Zugang zu Ratinger Sportstätten zu gewähren. Der Gastgeber hat auch die Aufgabe, die Delegation nach Berlin zu begleiten. „Außerdem soll es ein kleines Unterhaltungsprogramm mit dem Schwerpunkt-Thema Inklusion geben“, ergänzt Ina Bisani, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. „Wichtig ist auch, dass eine ärztliche Versorgung und ein Dolmetscherservice sichergestellt werden. Die Kosten für den Aufenthalt und die Personenbeförderung gehen zu Lasten der Kommune“, erklärt Wolfgang Diedrich, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

Ratingen verfüge über ein breitgefächertes bürgerschaftliches Engagement und über gut ausgebaute Sportstätten – beste Voraussetzungen für ein Hosting, so die Fraktion. „Gleichzeitig ist die Betreuung einer Sportlerdelegation in Vorbereitung der Special Olympics ein außerordentliches positives Signal für die Stadtgesellschaft, um die Themen Inklusion und Teilhabe konkret mit Leben zu erfüllen“, betont Ratsfrau Meike Paprotta-Kübler. Durch die Kooperation von unterschiedlichen Projektakteuren könnte man sicherlich nachhaltige Strukturen für die Zusammenarbeit im Sport und im Ehrenamt entwickeln, meinen die Christdemokraten. Ratingen habe eine Vielzahl von Sportvereinen und gemeinnützigen Vereinen, die sich für Teilhabe und Inklusion engagieren. Dazu zählen unter anderem die Aktionsgemeinschaft für Behinderte, der Stadtsportbund und viele andere.

Stadt soll Bewerbung bis
zum 31. Oktober einreichen

Die Bewerbung als Host Town soll die Stadt Ratingen bis zum 31. Oktober bei den Special Olympics World Games einreichen. In diesem Zusammenhang werden auch potenzielle Projektpartner eingebunden. Die Kosten werden während der Antragstellung ermittelt. In Berlin spielt im Juni 2023 die Musik, aber das Orchester kommt aus dem ganzen Land: Das „Host Town Program“ ist ein einzigartiges Projekt, mit dem die internationalen Sportler in Deutschland willkommen geheißen werden. 170 internationale Delegationen – von sechs bis 400 Mitgliedern – nehmen an den Special Olympics World Games teil. Doch bevor sie nach Berlin kommen, wird jedes Nationenteam von einer Kommune in Deutschland empfangen. Das Ziel: 170 Nationen – 170 inklusive Kommunen.

Somit wird ganz Deutschland Gastgeber der größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt. Die Host Towns gestalten den viertägigen Aufenthalt dabei nach ihren Vorstellungen und lokalen Gegebenheiten: Ein Willkommensfest auf dem Rathausplatz, gemeinsame Sportaktivitäten, Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten – vieles ist möglich. Ein Highlight steht schon fest: Das Special Olympics-Feuer zieht auf seinem Weg nach Berlin durch die Host Towns. Und auch nach den Spielen in Berlin soll das Feuer der Inklusion nicht erlöschen. Jede der Host Towns ist Teil des Projekts „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen“ und bekommt damit die Chance, zusammen mit Special Olympics Projekte umzusetzen. Die geschaffenen nachhaltigen Netzwerke und Partnerschaften zwischen lokalen Akteuren sollen weit über die Spiele Bestand haben. Mit dem langfristigen Ziel, dass Menschen mit Behinderung sichtbarer in Sport und Gesellschaft werden. Und zwar dort, wo es zählt: in ihrer Heimat.

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