Ratingen Umbau ist fast abgeschlossen

Ratingen. · Bis zum Ende des Jahres will man das Großprojekt realisiert haben. Die Kosten liegen bei rund 5,8 Millionen Euro. Die Deutsche Bahn ist nach eigenen Angaben mit dem Verlauf der Arbeiten zufrieden. Ein Plus ist die Barrierefreiheit.

 Die letzten Arbeiten laufen an den Aufzügen des Höseler Bahnhofs.

Die letzten Arbeiten laufen an den Aufzügen des Höseler Bahnhofs.

Foto: Achim Blazy (abz)

Es geht nun zügig voran für einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte. Und die Modernisierungsfortschritte am Bahnhof Hösel können sich durchaus sehen lassen. Nachdem die Deutsche Bahn (DB) bereits im vergangenen Herbst das Dach auf dem Außenbahnsteig an Gleis zwei fertiggestellt und auch die Modernisierung der beiden Bahnsteige komplett abgeschlossen hat, ist nun der nächste Meilenstein erreicht.

Seit wenigen Tagen sind die beiden Aufzüge am Bahnhof in Betrieb, die den Reisenden einen barrierefreien Zugang von Bahnsteig eins zu Bahnsteig zwei ­ermöglichen.

Wände werden mit
heller Farbe aufgefrischt

Und auch in der Personenunterführung tut sich etwas: Zunächst findet die Betonsanierung der Decken und Wände statt. Anschließend werden die Wände mit hellen und freundlichen Farben aufgefrischt, die an mehreren Stellen mit den drei Elementen des Höseler Stadtwappens – einer Ähre, einem schreitenden Reh und einem Baum – verziert sind. Abschließend wird die Personenunterführung mit einem Graffiti-Schutz versehen.

Im letzten Schritt erfolgt die Modernisierung des Daches am Hausbahnsteig. Die DB arbeitet hier in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und plant, die gesamten Maßnahmen am Bahnhof Hösel noch Ende 2020 abzuschließen. Insgesamt investieren die Deutsche Bahn, das Land Nordrhein-Westfalen, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Stadt Ratingen rund 5,8 Millionen Euro in die Modernisierung des Bahnhofs.

Die Station Hösel ist die erste in ganz Nordrhein-Westfalen, die mithilfe der neuen digitalen Methode Building Information Modelling (BIM) geplant und gebaut wird. Klassische Baupläne, die an die Wand geheftet werden, gehören der Vergangenheit an. Dank BIM erhalten alle Projektbeteiligten eine interaktive Visualisierung des geplanten Bauwerks in 3D. Der Vorteil: Alle Beteiligten, egal ob Bauherr, Projektleiter oder die verschiedenen Fachplaner, arbeiten am selben Modell. So werden Bauabläufe gemeinsam verlässlicher geplant, komplexe Vorhaben anschaulich visualisiert und Risiken frühzeitig erkannt. Durch die Optimierung der Planung können Kosten und Termine besser beherrscht werden. Die Deutsche Bahn ist nach eigenen Angaben das erste Infrastrukturunternehmen in Nordrhein-Westfalen, das BIM einsetzt.

Das Bahnsteigdach an Gleis
eins ist denkmalgeschützt

Rückblende: Im November des Jahres 2019 hatten Vertreter von Stadt und Bahn das Projekt konkret vorgestellt. Ein Schwerpunkt: Das denkmalgeschützte Bahnsteigdach an Gleis eins wird erneuert. Wie Projektleiter Karl-Heinz Secker (DB Netze) damals betonte, versucht man, alte Teile des Daches wieder zu verwenden.

Neben der Stationsmodernisierung mit Blick auf die Modernisierungsoffensive (MOF 2) wurde mit der finanziellen Förderung des zweiten Aufzugs durch den VRR die vollständige Barrierefreiheit am Bahnhof Hösel sichergestellt. Einen weiteren Baustein der Modernisierung stellte der barrierefreie Aus- und Umbau des wichtigen Verknüpfungspunktes im ÖPNV zwischen Bahn und Bus dar, der ebenfalls vom VRR gefördert wurde. Dafür wurden am Bahnhof Bussteige und ein Kombi-Bahnsteig sowie eine dynamische Fahrgastinformation plus Wetterschutz errichtet. So gibt es auch eine direkte Anbindung der Bussteige zum Außenbahnsteig Richtung S 6. Für Pendler soll der Alltag insgesamt komfortabler gestaltet werden. Viele Jahre lang hatte man in Hösel auf den grundlegenden Umbau gewartet.

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