Hamburger werden jetzt am Tisch serviert

Nach dem Brand eröffnet am Montag die Mc Donald’s-Filiale in West wieder — dann mit ganz neuem System.

Hamburger werden jetzt am Tisch serviert
Foto: Achim Blazy

Die letzten Tage waren besonders anstrengend, Dutzende Handwerker, Mitarbeiter und immer der Blick auf die Uhr: „Es ist schon schwieriger als eine komplette Neueröffnung“, sagt Marcus Prünte, Chef der Ratinger McDonald’s-Filialen.

Etwas weniger als ein halbes Jahr ist es her, dass ein Feuer in seinem Betrieb an der Westtangente fast alles zerstörte, einen siebenstelligen Versicherungsschaden verursachte: „Materielle Werte sind ersetzbar, wichtiger ist, dass damals niemand verletzt wurde“, so Prünte, der aus der Not eine Tugend gemacht hat: „Nachdem ich mich vom Schock des Feuers erholt hatte, habe ich mir gesagt, wenn Du hier schon alles erneuern musst, dann machst Du das auch richtig.“

Entstanden ist daraus eines der modernsten Schnellrestaurants der Kette im Land: „Darauf bin ich unheimlich stolz“, sagt Prünte. Einen nahezu siebenstelligen Betrag hat er in den Umbau investiert.

Fast nichts ist mehr so, wie es vorher war. Die Küche, auf den Millimeter angepasst, wurde in den USA hergestellt und per Schiff nach Deutschland gebracht. Nun ist alles nahezu fertig angeschlossen.

Restaurantleiter Sven Schützeichel, der vor sieben Jahren seine Karriere als Auszubildender bei Marcus Prünte begann, lässt sich alles genau erklären. Denn vor der Eröffnung soll die ganze Mannschaft eingewiesen werden, denn das Küchensystem ist auf dem neuesten Stand der Technik: „Da müssen wir uns auch erst dran gewöhnen“, so Schützeichel, in dessen Team, für das noch Verstärkung gesucht wird, rund 60 Mitarbeiter arbeiten werden. Zu Stoßzeiten sind rund 25 gleichzeitig im Einsatz.

Denn Gast und Mitarbeiter müssen sich noch auf ganz andere Änderungen einschneiden: „Wir werden als eines von einer Handvoll Restaurants in Deutschland zumindest teilweise Service am Tisch anbieten“, sagt Prünte. Am Tisch kann bei den Mitarbeitern dann auch bezahlt werden — allerdings bloß mit Karte. Die braucht der Gast auch an den neuen Bestellterminals: Hier kann er in aller Ruhe seine Wahl, inklusive Sonderwünschen, treffen, erhält eine Bestellnummer und kann das Essen dann an einem extra Schalter abholen. Das gilt übrigens auch dann, wenn bar bezahlt wird — Kasse und Ausgabe sind getrennt voneinander. Fünf der Bestellterminals werden bereit stehen — so viel wie in keinem anderen Betrieb der Region.

Und wer bestellt, wird noch eine Neuerung erleben: „Es wird nichts mehr auf Vorrat gemacht. Erst wenn die Bestellung im System ankommt, beginnt die Produktion“, erzählt Marcus Prünte, der die Filiale in West 1998 übernahm.

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