„Große Namen kann jeder kaufen“
Ende November steht wieder Voices, das Festival der Stimmen, an. Doch zuletzt war die Veranstaltung in die Kritik geraten: Zu wenig Besucher.
Ratingen. Noch sieben Wochen bis zum Eröffnungsakkord von Purple Schulz: Gerade zieht der Vorverkauf von Voices, dem Festival der Stimmen, in Ratingen an. „Ich bin sehr optimistisch“, sagt Veranstalter Uwe Muth. Mit einem Alter von 59 und 25 Jahren Berufserfahrung kann er mit dem Modebegriff „Event-Manager“ wenig anfangen. Eins weiß Muth aber genau: Dieses Mal kommt es darauf an! Damit „Voices“ 2018 zehn Jahre alt werden kann, muss es jetzt ein möglichst breites Publikum begeistern. Denn in Ratingen schwingen die ersten Kulturentscheider schon wieder die Spar-Axt über der in dieser Form in Deutschland einmaligen Veranstaltung.
Herr Muth, singen Sie uns was, bitte!
Uwe Muth: Um Gottes Willen — nein! Ich bin fasziniert davon, was Künstlerinnen und Künstler mit ihrer Stimme alles erreichen können. Aber persönlich summe ich allerhöchstens, ansonsten würde mich meine Frau der gemeinsamen Wohnung verweisen.
Was ist das Besondere am neunten Programm von Voices, das vom 23. bis 26. November das Stadttheater Ratingen belegt?
Muth: Wir setzten einen starken Kontrapunkt zum akustischen Einerlei der Vorweihnachtszeit. Voices konzentriert sich in diesem Jahr noch mehr als früher auf große Stimmen. Mit Purple Schulz sowie den Kabarettisten Kai Magnus Sting und dem Gründer der legendären Lach- und Schießgesellschaft Henning Venske am Finaltag, dem Sonntagabend, haben wir zudem großen Namen. Dazwischen spannen wir den Bogen vom klassischen Jazz über den Schlager und einer wirklich erstklassigen A-cappella-Darbietung bis hin zur Rock ’n Roll-Polka. Mehr Bandbreite zum Zuhören geht kaum.
Es gab aber auch schon mal Marla Glenn und Helen Schneider im Ratinger Stadttheater. Welche Antwort geben Sie, wenn Nörgler behaupten, Voices habe an Zugkraft verloren?