NRW Wird die Rehhecke zum Unfallschwerpunkt?

Ratingen · Der Unfallschwerpunkt ist bekannt, eine Ampel soll her. Doch es hat sich bisher nichts getan.

 Am Donnerstag ereignete sich wieder ein Unfall.

Am Donnerstag ereignete sich wieder ein Unfall.

Foto: RP/Feuerwehr Ratingen

Zu den gefährlichsten Stellen im Stadtgebiet gehört der Altenbrachtweg an der L 422 und der Standort Krummenweger Straße/Rehhecke, wo es in der vergangenen Woche erneut gekracht hat. Der Kreis Mettmann als Fachaufsichtsbehörde der Stadt Ratingen und in seiner koordinierenden Eigenschaft als Leiter der überörtlichen Unfallkommission hat diese Gefahrenstellen längst im Visier. Für die stark befahrene und gefährliche Einmündung Rehhecke/Krummenweger Straße hat man bereits im vergangenen Jahr eine Ampelanlagefordert. Dabei geht es vor allem um die Sicherheit der Radfahrer. An der Einmündung gibt es nur einen kombinierten Rad- und Gehweg an der Seite zur Rehhecke: Das macht das Abbiegen für Kraftfahrer nicht leichter, ein flotter Radler auf der „verkehrten“ Seite wird schnell übersehen.

Aber auch in der Gegenrichtung lauert ein Risiko: Immer wieder ist es dort zu schweren Unfällen gekommen. Ein Beispiel aus dem Juli 2019: Eine 79-jährige BMW-Fahrerin wollte von der Krummenweger Straße nach links in die Rehhecke abbiegen. Dabei übersah sie nach Angaben der Polizei eine entgegenkommende 71-jährige Pedelec-Fahrerin, die vorrangberechtigt auf dem Geh- und Radweg der Krummenweger Straße unterwegs war. Sie wurde frontal erfasst. Die Radlerin erlitt dabei schwere Verletzungen. Und auch in der vergangenen Woche kam es zu einer schweren Kollision. Bürger können übrigens auf einer interaktiven Karte im Internet ablesen, an welchen Kreuzungen im Stadtgebiet es besonders häufig kracht oder wo Radfahrer gefährlich leben.

Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen hat gemeinsam mit den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder einen Unfallatlas erarbeitet. Für das Jahr 2019 flossen erstmals Angaben für das Land Nordrhein-Westfalens ein.

Ratingen lag in der NRW-Statistik mit 6,9 Unfällen pro 1000 Einwohner auf einem unrühmlichen zweiten Platz hinter Borgholzhausen im Kreis Gütersloh. Heiligenhaus rangierte mit 3,8 Unfällen auf 1000 Einwohner auf Platz 252. Unfallschwerpunkt in Ratingen ist der Kreuzungsbereich Europaring/ Düsseldorfer Straße. Die meisten Fahrradfahrer verunglückten in Lintorf auf der Krummenweger Straße im Bereich der Einmündung Rehhecke. Die häufigsten Unfälle mit Fußgängern verzeichnet die Karte an den Kreuzungen Bechemer Straße/ Röntgenring (davon einer mit Todesfolge) und Freiligrathring/ Poststraße.

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