Freudensprünge beim Dorffest in Lintorf

Die bunte Mischung aus Tradition, Show und Sport war nicht für Besucher aus der Region attraktiv. Gestern gab es immer wieder Regen.

Freudensprünge beim Dorffest in Lintorf
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Dieses Fest zieht die Massen — und ist längst ein Klassiker: Die Besucher kamen nicht nur aus Lintorf, auch Gäste aus der Umgebung bewunderten die rund 170 unterschiedlichsten Stände. Anthony Hatfield aus England ist zu Besuch in Düsseldorf. „Ich habe von der Veranstaltung gelesen. Da ich mich das alte Handwerk interessiert und fasziniert, bin ich heute mit meiner Familie nach Lintorf gekommen. Hier gibt es sicherlich Einiges zu entdecken und vielleicht finden wir sogar ein Mitbringsel für meine Eltern zu Hause in England“, sagte er.

KlausPesch, Bürgermeister

Möglichkeiten dafür hat er genug. „Wir haben uns wieder bemüht, bei der Auswahl der Aussteller für jeden Geschmack etwas dabei zu haben und ergänzen das Angebot durch einen verkaufsoffenen Sonntag der Geschäfte der Mitglieder der Werbegemeinschaft“, erklärte Peter Unruh, Hauptorganisator der Veranstaltung. Viele alte Bekannte, aber auch knapp 30 neue Aussteller warteten auf die Besucher, um mit ihren handwerklichen Vorführungen, zahlreichen Mitmach-Aktionen und etlichen kulinarischen Angeboten für ein geselliges Wochenende zu sorgen.

Große und kleine Besucher kamen auf ihre Kosten. Wie beispielsweise Philipp, der gemeinsam mit seinem Vater Werner Schier einen Schellenbaum bastelte. Gemeinsam befreiten sie einen Haselnussstock von der Rinde, ließen sich von Fachmann Hartmut Reuter zeigen, wie man aus Kronkorken die Schellen dengelt. Sie befestigten diese dann mit bunten Kugeln am Stock. „Alles wird in Handarbeit gemacht, genau wie früher, ohne Zufuhr von Strom“, erklärte Reuter.

Einige Meter weiter konnten sie bestaunen, wie Papiermacher Horst Schiffer nach altertümlicher Art aus eingeweichten Pflanzenfasern ein Blatt Papier herstellte und wie Bernd Weimann dreidimensionale Burgen und Schiffe aus Holz herstellt. Neben den alten Handwerksbetrieben, die ihre Arbeiten sehr anschaulich demonstrierten, gab es auch Handarbeiten modernerer Art zu bewundern, wie beispielsweise Stand am Stand von Part of Art, wo zwei junge Lintorferinnen ihren mit Nagellack bearbeiteten wunderschön glänzenden Modeschmuck präsentierten oder bei Gamble Guitars, wo qualitativ hochwertige E-Gitarren im außergewöhnlichen Design präsentiert wurden.

An der Kreuzung am Anfang der Speestraße gab der TuS 08 Lintorf neben seinem Infostand ein sportliches Programm zum Besten: Es gab Jump Fit auf dem Trampolin, die jüngsten Mitglieder tanzten zu Klängen von Volker Rosin und Shakira, die Jugendlichen zu Hip-Hop-Rhythmen, und auch die Boogie-Tänzer zeigten ihr Können. Gesundheitsbewusste Sport- und Fitnessliebhaber bekamen Lust auf mehr, denn der Sportverein lud gleichzeitig zu einem großen Fitness-Event am kommenden Sonntag in das Vereinshaus an der Brandsheide in Lintorf ein, wo man an bis zu fünf Sporteinheiten selber aktiv werden kann.

„Das Dorffest hat sich zu einem richtigen Magnetpunkt entwickelt, der die Besucher auch aus den umliegenden Städten anzieht“, sagte Bürgermeister Klaus Pesch bei seiner Eröffnungsrede am Samstag und rief alle Besucher auf, nicht auf die schlechten Wettervorhersagen zu hören und auch am nächsten Tage wieder zu kommen, notfalls mit einem Regenschirm. Die Organisatoren rechneten mit bis zu 30 000 Besuchern am vergangenen Wochenende.

Leider wurde die Bilanz am gestrigen Sonntag doch durch ergiebigen Regen getrübt. Immer wieder gab es zum Teil kräftige Schauer.

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