Flüchtlinge und Ratinger singen gemeinsam

Die Caritas richtet einen offenen Chor ein. Die erste Probe findet am 20. September statt.

Ratingen. „Miteinander singen schafft Gemeinschaft“, sagt Ursula „Uschi“ Hacket. Bei der Caritas ist sie stellvertretende Abteilungsleiterin des Fachbereichs Integration und weiß: „Immer öfter hören wir von Flüchtlingen, dass sie sich mehr Kontakt zu Deutschen wünschen.“ Also wurde darüber nachgedacht, wie und wobei man zueinander findet. Die Antwort: beim Singen. Deshalb initiiert die Caritas einen Chor, bei dem Integration gelebt werden soll.

Über den Rhythmus gelinge eine Verständigung jenseits der Worte, sagt Uschi Hacket: „Und ein Chor ist zugleich Gleichklang bei Vielfalt.“ Denn eingeladen, am generationsübergreifenden Kulturchor teilzunehmen, sind natürlich alle Bürger.

In Tiefenbroich startet am 20. September die erste Chorprobe. Geleitet wird die musikalische Integrationshilfe von Dieter Lein. Mit Flüchtlingen zu singen, ist ihm nicht neu. „Beim Weihnachtskonzert im vergangenen Dezember standen im Jungchor auch Flüchtlinge“, erinnert er sich an einen stimmgewaltigen Abend in Monheim: „Die Resonanz war toll.“

Das nun anstehende Chorprojekt lobt Lein als „spannend“. Er erwartet eine „kunterbunte Mischung“. Allerdings bezeichnet er seinen neuen Chor auch als „freies Experiment. Normalerweise kann ich jede Probe gut vorbereiten. Das geht nun nicht.“ Schließlich weiß der Chorleiter nicht, welche Teilnehmer in welcher Qualität und Stimmlage mitmachen.

Zur Einstimmung soll auf Englisch und Deutsch gesungen werden. In die Notentasche hat Lein das von Michael Jackson und Lionel Richie geschriebene „We are the world“ sowie Marius Müller-Westernhagens „Freiheit“ gepackt.

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