Feuerwache ist wertvolles Gelände

Bürger Union und CDU verlangen ein neues Konzept für das Premium-Gelände an der Lintorfer Straße.

Feuerwache ist wertvolles Gelände
Foto: Achim Blaz

Ratingen. Der Standort ist höchst attraktiv mit kurzen Wegen zur Innenstadt. Nun rückt das Gelände der „Alten Feuerwache“ an der Lintorfer Straße erneut in den Blickpunkt — und dies ganz aktuell vor der heutigen Sitzung des Bezirksausschusses Mitte. Ein neues Bündnis hat sich da aufgetan: Die Fraktionen von CDU und Bürger Union wünschen sich für das Grundstück einen Wettbewerb der Ideen und Konzepte. Deshalb unterstützen beide Fraktionen das von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Verfahren mit Bürgerbeteiligung ausdrücklich, stellen aber einen noch weitergehenden Antrag: Städtebauliche Vorgaben und wirtschaftliche Faktoren sollen von vorn herein stärker als bisher berücksichtigt werden.

Nur so könnten sich Interessenten realistisch vorbereiten. Neben Bürgergruppen sollen auch Profis — etwa Experten der Wohnungsgenossenschaft Ratingen (Wogera) — ins das Projekt „Alte Feuerwache“ einbezogen werden, so der Antrag. Damit erhielten Bürgergruppen eine Chance, gleichzeitig könnte die Stadt Ratingen aber auch von denen, die Fachleute in der Konzeption von Wohnkonzepten sind, profitieren, so die Begründung. Nach dem besten Konzept soll gebaut werden — möglichst ab 2018. Ratingen habe bisher noch keine Erfahrungen mit derartigen Projektstrukturen.

Deshalb müssten auch Risiken, die zu Verzögerungen oder sogar einem Scheitern des Bürgergruppen-Projektes führen können, in Betracht gezogen werden, damit die Stadt nicht in zwei Jahren mit leeren Händen dastehe. Fachleute wie Rolf Novy-Huy, Geschäftsführer der Stiftung Trias (Netzwerk für gemeinschaftliche Wohnprojekte), weiß, dass es von Gründung der Initiative bis zum Einzug bis zu zehn Jahren dauern kann. Deshalb sollen, so der Antrag von CDU und Bürger Union, Mitte 2016 dem Rat die Zwischenergebnisse vorgestellt werden. Das Stadtparlament kann dann über die Form des Verfahrens entscheiden.

Wichtig sei, den Interessenten klare städtebauliche Vorgaben zu machen. Dazu gehöre, dass das Gebäude komplett barrierefrei und von den Materialien her hochwertig errichtet werden soll. Auch der Seniorentreff Ratingen Mitte könnte als „multifunktionaler Treffpunkt“ auf dem Gelände untergebracht werden. CDU und Bürger Union tragen das Ziel eines 20-prozentigen Anteils an „preisgünstigem Wohnraum“ grundsätzlich ohne Festlegung auf die Art der Umsetzung mit. Allerdings sei fraglich, ob an dieser Stelle, einem der wertvollsten Grundstücke der Stadt, „preiswertes Wohnen“ überhaupt möglich sei. „Eine dann vielleicht gewünschte Subventionierung als Präzedenzfall zu Lasten der Stadtkasse lehnen die beiden Fraktionen ab“, heißt es. Kritisch sehen CDU und Bürger Union die Bereiche Handel, Dienstleistungen und kleinere Gewerbeeinheiten in dem Projekt, weil sich der Einzelhandel künftig eher auf die City konzentrieren werde.

„Das Gelände ,Alte Feuerwache’ ist eines der wertvollsten Grundstücke der Stadt Ratingen“, betont Ewald Vielhaus, CDU-Fraktions-Vorsitzender. „Wir wollen es auf keinen Fall verschleudern.“

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