Festival steht auf der Kippe

Das Stadtmarketing hat noch keinen neuen Geschäftsführer. Wenn überhaupt gibt’s nur ein deutlich abgespecktes Spektakel.

Ratingen. Die gute Nachricht zuerst: Der weit über die Grenzen hinaus bekannte und beliebtePflanzenmarkt im Poensgenpark wird im Mai stattfinden. Auch die Topjob-Börse, die jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben erleichtern soll, wird im September aller Voraussicht nach durchgeführt. Diese beiden Traditionsveranstaltungen des Ratinger Stadtmarketings (RMG) sind planerisch und finanziell noch am einfachsten auf den Weg zu bringen.

Völlig anders und ungleich schwieriger sieht es nach der Trennung von RMG-Geschäftsführer Frank Rehmann dagegen mit dem bisherigen Highlight im Veranstaltungskalender, dem Ratingen-Festival, aus.

Ob es überhaupt stattfinden kann, steht derzeit in den Sternen. Klar ist nur, dass der bisher anvisierte Termin definitiv nicht klappen wird, weil es da bereits zu viele Konkurrenzveranstaltungen gibt. Und fest steht auch, dass eine mögliche Neuauflage des Festivals etliche Nummern kleiner ausfallen müsste als das im Vorjahr. Denn das dreitägige Spektakel mit zahlreichen Musikern, Künstlern und Artisten und einem Programm fast rund um die Uhr hat das Stadtmarketing in eine bedrohliche finanzielle Schieflage gebracht, von der es sich bis heute nicht erholt hat. Knapp 100 000 Euro soll das letzte Festival verschlungen haben. Um offene Rechnungen bezahlen zu können, musste die Stadt kürzlich einige zehntausend Euro zuschießen.

Der kommissarische RMG-Geschäftsführer, Beigeordneter Klaus-Konrad Pesch, stellte lapidar fest: „Das Stadtmarketing hat keine Finanzdecke mehr.“ Egal, welcher Geschäftsführer auch immer ein Ratingen-Festival auf die Beine stellen möchte: Es müsste deutlich unter 100 000 Euro gehen. Pesch bestätigte, dass seit dem Weggang Rehmanns mehrere Interessenten und Agenturen wegen der Ausrichtung der Veranstaltung nachgefragt hätten — allerdings vergeblich, da die Grundsatzentscheidung über das Festival noch nicht gefallen sei.

Wer und wann neuer Geschäftsführer wird, ist noch völlig offen. Die Stelle ist noch nicht einmal ausgeschrieben. Zunächst müssen Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung auf ein Anforderungsprofil verständigen. Es gilt als sicher, dass der künftige Geschäftsführer auch finanziell sattelfest ist. Überlegungen, das RMG einzustampfen und das Stadtmarketing wieder unter dem Dach der Verwaltung zu betreiben, würden derzeit nicht angestellt, betonte Pesch.

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