Ratingen Ingwer und Bete in Ringelsöckchen

Ratingen. · Marktbeschicker Herbert Busch versorgt die Ratinger mit Regionalem und Ausgefallenem.

 Herbert Busch hat viel, aber nicht nur heimisches Gemüse im Sortiment. Auch exotischere Zutaten finden sich an seinem Stand.

Herbert Busch hat viel, aber nicht nur heimisches Gemüse im Sortiment. Auch exotischere Zutaten finden sich an seinem Stand.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Nachdem in der Woche zuvor die Kundenschlangen vom Markt bis hoch auf die Oberstraße gestanden haben, machten sich Ordnungsamt und Beschicker daran, eine Anordnung der Marktstände zu entwickeln, die den Vorschriften in Virus-Zeiten und dem Sicherheitsbedürfnis von Kunden und Händlern genügt. Nun also ist reichlich Platz auf dem Markt, während er von Ständen locker umrahmt wird. Und so stehen zur Zeit nicht alle Händler auf ihren angestammten Plätzen. Herbert Busch zum Beispiel findet sich mit Obst und Gemüse in Höhe der Commerzbank. Und auch die Vorlieben beim Einkauf sind anders als früher.

Der absolute Renner bei Busch ist gegenwärtig Ingwer. Zehn Kilogramm von der frischen Wurzel hat er jüngst an einem Tag verkauft – und man kann sich kaum vorstellen, wie viele kleine Wurzelstückchen auf diese Art in Ratinger Küchen verschwanden.

Wahrscheinlich werden die meisten Kunden daraus fruchtig-scharfen Tee bereiten oder ihn ins Essen reiben. Auch gegen Reisekrankheit und Übelkeit empfiehlt sich das scharfe Gewürz. Wenn der Ingwer gerieben wird, sollte man die dünne Schale zuvor mit einem Löffel abschaben. Bei anderen Anwendungen kann sie aber an der Knolle bleiben, denn sie ist essbar. Je frischer und knackiger das Stück Wurzel ist, desto intensiver ist der Geschmack.

Auch bei Buschs kann man feststellen, dass die Kunden, die sich zum Markt bewegen – und dabei immer häufiger eigene Netze und Einkaufssäckchen mitbringen – ziemlich zielgerichtet auf Gesundheit aus sind. Klar, regional und saisonal sollen Obst und Gemüse sein, am besten auf den eigenen Feldern in Krefeld-Traar gewachsen und dann mit einem erklärenden Spruch von Herbert Busch über den Stand geschoben werden. Doch alles kann man nicht haben.

Kunden fragen auch nach exotischen Köstlichkeiten

Der Mann aus Kappes-Hamm baut eben keine Bananen und Ananas auf der anderen Rheinseite an und hat auch Kunden, die ziemlich früh im Jahr nach Erdbeeren und Spargel fragen. Und das sollen sie denn auch haben. Fragen sie doch auch nach Salbei, Zitronengras und Gemüse für die asiatische Küche.

Er hat schon den Eindruck, dass manches Gemüse gekauft wird, was seine Kunden bei der intensiven Lektüre einfallsreicher Kochbücher kennengelernt haben. Möhren landen in allen Schattierungen in Ratinger Schüsseln, außer der roten Bete ist auch die gelbe gefragt und die mit innen verborgenen Kringeln, die aussehen wie Kindersöckchen. 

Herbert und Elke Busch vertreten die dritte Generation ihrer Famiie, die auf dem Markt steht. Nun muss man auch daran denken, dass es mit dem morgendlichen Aufbau ab sechs Uhr keinesfalls getan ist. Vorher dreht man noch eine Schleife über den Großmarkt. Das bedeutet, dass der Wecker gegen 2 Uhr in der Nacht loslegt.

Auch ein sturmerprobter Markthändler freut sich auf die warme (und hoffentlich gesunde) Zeit, die eine Fülle köstlicher Früchte und Gemüse mit sich bringt. Zum Beispiel die Tomate Harvest of Health, von deren Köstlichkeit Busch hochbegeistert schwärmt. Wir werden sie bei ihm kaufen und testen können.

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