Ratingen Sie fertigt Masken für Senioren

Ratingen. · Marga Michalzik aus Homberg fertigt Atemmasken aus Baumwolle für ihre Mitmenschen und die Bewohner eines Altenheims.

 Marga Michalzik an ihrem Arbeitstisch. Die 69-Jährige näht Masken aus Baumwolle.

Marga Michalzik an ihrem Arbeitstisch. Die 69-Jährige näht Masken aus Baumwolle.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Marga Michalzik hat in der gegenwärtigen Coronavirus-Krise einen besonderen Beitrag geleistet und damit das Leben für einige Menschen ein wenig leichter gemacht. Die 69 Jahre alte Hombergerin hat Atemschutzmasken für ihre Familie, Freunde aus der Nachbarschaft und vor allem für die Bewohner des Altenheims „Haus Wichern“ genäht. Die gelernte Näherin für Damenoberbekleidung hat insgesamt 130 Masken aus Baumwolle hergestellt. „55 Masken hat das Altenheim geschenkt bekommen, den Rest habe ich an Freunde und an meine Familie verteilt“, sagt Michalzik, die gebürtig vom Niederrhein bei Geldern stammt und 1976 von Düsseldorf nach Ratingen zog.

In den Atemschutzmasken à la Michalzik sind Herrenhemden und Betttücher ­verarbeitet. „Ich arbeite mit Baumwolle, da die Masken ja mehrfach getragen werden sollen. Da eignet sich Baumwolle für mich am besten, gerade weil man Baumwoll-Masken problemlos heiß waschen kann.“

Den Dank ihrer Mitmenschen aus Homberg hat sie jedenfalls sicher. Manch einer sieht die zurückhaltende Rentnerin als eine „Heldin des Alltags“. Sie selbst, die sich gerne im Hintergrund hält, sieht sich deshalb aber noch lange nicht als Heldin. „Ich bin, nur weil ich Masken nähe, doch noch lange keine Heldin“, sagt Michalzik und warnt zugleich vor einer Hast bei der Bewältigung der Pandemie. „Um die schwierige Zeit durchzustehen, brauchen wir jede Menge Geduld.“

Befragt über mögliche eigene Helden oder Vorbilder, denkt Marga Michalzik an ihre Eltern. „Ich habe großen Respekt davor, wie sie gelebt haben“, sagt sie. Auch einer der bedeutendsten deutschen Politiker und früheren Bundeskanzler hatte für sie durchaus einen Vorbildcharakter. „Helmut Schmidt habe ich bewundert mit seiner norddeutschen Art und Weise, Politik zu gestalten. Es war ein toller Mensch.“ Es gebe aber viele, die gut waren, relativiert die Hombergerin. „Man kann nicht nur einen hervorheben.“

Andere „Helden des Alltags“ gibt es für die 69-Jährige selbstverständlich auch. Ihr fällt prompt der Name Rosemaria „Rosel“ Schroeder ein. „Sie macht so viel, was niemand so recht weiß. Das ist ein wirkliches Vorbild, hier in Homberg“, sagt Michalzik. Schroeder setzt sich laut Michalzik sehr in der evangelischen Kirche ein und ist sehr engagiert in der Flüchtlingsarbeit, beides auch unabhängig von der Coronavirus-Krise. „Zusammen mit ihrem Mann leisten sie Außergewöhnliches.“ Sie lenkt das Gespräch auch auf den Homberger Bürgerverein um Ingeborg Komossa. Das sei auch heldenhaft, „was die alles auf die Beine gestellt haben.“ Als Beispiel nennt Michalzik etwa den Bürgertreff, also den Homberger Treff, der vor zehn Jahren gegründet worden ist und wo zahlreiche Kulturveranstaltungen ­stattfinden.

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