Ein gutes Jahr für die Sparkasse

Die Bank plant keine weiteren Schließungen von Filialen. Es gibt Zuwächse bei den Einlagen (plus 4,4 Prozent), bei den Krediten, ein deutliches Plus bei der Baufinanzierung, das Leasinggeschäft auf Rekordniveau und ein gutes Jahr für Aktien und Wertpapiere.

Ratingen. Wenn ein entspannter Sparkassenvorstand von einem „erfreulichen Geschäftsjahr“ spricht, dann heißt das im Klartext: Es ist super gelaufen. In der Tat geht die Bilanz des Jahres 2010 als außerordentlich positiv in die Analen der Sparkasse HRV ein. „Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es auch der Sparkasse gut“, brachte Vorstandsvorsitzender Jörg Buschmann die Gründe für das Boomjahr auf den Punkt.

Zuwächse bei den Einlagen (plus 4,4 Prozent), bei den Krediten, ein deutliches Plus bei der Baufinanzierung, das Leasinggeschäft auf Rekordniveau und ein gutes Jahr für Aktien und Wertpapiere.

Das größte selbstständige Kreditinstitut im Kreis Mettmann schloss das Jahr 2010 mit einer Bilanzsumme von rund 3,2 Milliarden Euro und einem Jahresüberschuss von 4,3 Millionen Euro ab. Von Focus Money wurde sie als „Beste Bank“ in Ratingen bestätigt.

Mit einem Marktanteil von rund 65 Prozent bei Privat- und 50 Prozent bei Firmenkunden ist die Sparkasse HRV mit 28 Geschäfts- und SB-Geschäftsstellen in Hilden, Ratingen und Velbert präsent. „Die Überlegungen zum Filialnetz sind abgeschlossen“, sagte Buschmann.

Will heißen: keine weiteren Schließungen. Die hatten nämlich im vergangenen Jahr für erheblichen Unmut in der Bevölkerung gesorgt. Vor allem für den Erhalt der Zweigstelle Gerhardstraße hatte sich auch die Politik stark gemacht.

Von den Verunsicherungen durch die Wirtschaftskrise hat die Sparkasse als lokal geerdetes Geldinstitut offenbar profitiert: Mehr als 6000 neue Girokonten wurden im vergangenen Jahr eingerichtet, mehr als die Hälfte davon online — ein Trend, der sogar die Banker überraschte.

Fest Fuß gefasst hat die Sparkasse auch in einem Bereich, der immer stärker nachgefragt wird: Private Banking. Die Rundum-Beratung und -Betreuung wird vor allem von Menschen mit größerem Vermögen in Anspruch genommen.

Gleiches gilt für die Beratung bei der Gründung von Stiftungen. „Zwölf Stiftungen sind allein 2010 dazu gekommen“, so Vorstandsvize Wolfgang Buschmann.

Von dem Geschäftserfolg der Sparkasse profitieren auch die drei Kommunen: eine Gesamtausschüttung von zwei Millionen Euro wäre möglich, deutete Buschmann an — auf Ratingen entfielen davon 740 000 Euro.

Ihr traditionelles Engagement in Sachen Sport, Soziales, Kultur und Wissenschaft lässt sich die Sparkasse rund eine Million Euro kosten, der Anteil für Ratingen beträgt dabei rund 400 000 Euro.

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