DRK mahnt: Blutkonserven werden allmählich knapp

Die Versorgung von Kliniken mit seltenen Blutgruppen ist nicht mehr zu garantieren.

DRK mahnt: Blutkonserven werden allmählich knapp
Foto: DRK

Ratingen. Manchmal geht es um Minuten: Wenn nur noch die lebensrettende Operation einem Unfallopfer helfen kann, dann müssen dringend Blutkonserven her. Doch es sind nicht nur diese dramatischen medizinischen Eingriffe, bei denen Mediziner und letztlich auch Patienten auf die Konserven aus der Breitscheider Blutspendezentrale des Deutschen Roten Kreuzes angewiesen sind — auch bei Krebstherapien oder Herzuntersuchungen ist das oft nötig. Im Sommer werden die Konserven traditionell knapp, doch in diesem Jahr ist es besonders schlimm.

Stephan Küpper, Pressesprecher des Blutspendedienstes

Die Fußball-Europameisterschaft, Sommerferien, Olympische Spiele oder die Hitzewelle — die Gründe für den Blutspendeschwund sind vor allem in diesem Jahr vielfältig. „Der Blutkonservenbestand für bestimmte Blutgruppen ist so stark geschrumpft, dass der Blutspendedienst nicht mehr täglich die notwendige Anzahl an Blutkonserven an die Krankenhäuser abgeben kann“, warnt Dr. Thomas Zeiler, der medizinische Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienst West, zu dem auch das Haus in Breitscheid gehört, das Krankenhäuser in der ganzen Region versorgt. Besonders betroffen seien in diesem Jahr die Rhesus negativen Blutgruppen und Null positiv.

3500 Konserven sind jeden Tag nötig, um den Bedarf zu decken. Jetzt mag man argumentieren, dass der Sommer und das Loch bei den Spendern nicht überraschend kommt: „Stimmt“, sagt Stephan Küpper, Pressesprecher des Blutspendedienstes: „Aber wir können keinen Vorrat anlegen. Ein Thrombozytenpräparat ist maximal fünf Tage haltbar, dann muss es beim Patienten sein.“ Deshalb wird das DRK in den nächsten Tagen wieder verstärkt um Spender werben. „Mit einer einzigen Spende kann bis zu drei Patienten geholfen werden“, berichtet Küpper. Wer darf eigentlich spenden? „Blut spenden kann jeder ab 18. Jahren, Neuspender bis zum 68. Geburtstag.“

Männer dürfen sechs und Frauen vier Mal in von zwölf Monaten Blut spenden. „Zwischen zwei Blutspenden müssen 56 Tage liegen“, erklärt der Pressesprecher. Wer spenden will, sollte immer einen gültigen Personalausweis dabei haben. Um noch mehr Menschen über dieses Thema zu informieren, können sich potenzielle Blutspender unter einer kostenlosen Rufnummer informieren, wie Küpper berichtet: „Unter 0800/11 949 11 werden montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr Fragen beantwortet.“

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