Dreck-Weg-Tag: Angelfreunde fischen auch leere Tresore aus dem See

1900 Helfer machten beim Dreck-Weg-Tag im ganzen Stadtgebiet mit.

Dreck-Weg-Tag: Angelfreunde fischen auch leere Tresore aus dem See
Foto: Stefan Fries

Ratingen. Quasi porentief rein präsentiert sich die Stadt nach dem Dreck-Weg-Tag: Zum elften Mal wurden etwa 1900 Ratinger — darunter hunderte Schüler — mit Besen und Greifzange aktiv, um am Rande von Straßen, Wegen, Parks, dem eigenen Quartier und Erholungsgebieten wie den Seen Müll und Unrat zu entfernen. „Einkaufswagen, abgefahrene Autoreifen und demolierte Straßenschilder — da ist nichts dabei, was es im täglichen Einerlei nicht auch gäbe“, beschrieb Petra Bachhuber wichtigste Fundstücke des samstäglichen Dreck-Weg-Tages, die am Baubetriebshof tonnenweise abgeliefert wurden.

Da allerdings hatte sich die Cheforganisatorin getäuscht. „Wir haben zwei aufgebrochene Tresore gefunden“, freuten sich Dennis (13) und Moritz (15). Die beiden Mitglieder des Angelclubs hatten sich verschiedene Gewässer vorgenommen. „Es ist wichtig, dass Seen sauber sind“, erklärte auch Mitmacher Max (14). Nachdem die Jungs „unzählige Bierflaschen und sogar ein Fahrradgestell“ aus dem Wasser gezogen hatten, kamen als besonders fette Beute zum Abschluss die Tresore zum Vorschein.

„Es ist unglaublich, was die Leute alles wegwerfen“, bilanzierte Josef Melchert. Zusammen mit seinen Freunden vom Schützenverein — Helmut von der Bey, Ferdinand Jess und Arnold Redinghausen — hatte er sich den Schützenplatz Lintorf vorgenommen. Außer Kondomen, Kippen und unzähligen Taschentüchern gehörten auch Tannenbäume und Teppiche zu den Fundstücken. „Nur beim Hundekot wurde es schwierig. Der lässt sich mit der Greifzange schlecht packen.“

Die Motivation, am Großputz teilzunehmen, war bei den jüngsten Teilnehmern wie Maren (5) die gleiche wie bei älteren Bürgern wie Paul Huber (75): „Es ist schön, wenn die Stadt sauber ist.“ „Zu Hause helfen wir auch“, erklärten die Zwillinge Mia und Ruth (6). „Aber so ordentlich wie hier sind wir sonst nicht“, fügte Schwester Helen (8) hinzu.

Zur Belohnung ging es für die drei Mädchen dann auf dem Baubetriebshof zum Kinderschminken, während Papa Holger Schiffner sich auf der Danke-schön-Party einen Teller Suppe aus der Gulaschkanone der Feuerwehr schmecken ließ.

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