Die S 6 bekommt ein frisches Bett

Bis zum Ende der Sommerferien bleibt die Strecke zwischen Ratingen Ost und Essen gesperrt.

Ratingen Die Sanierung des S-Bahnhofes Hösel, die eigentlich während der aktuellen Streckensperrung in Angriff genommen werden sollte, muss neu geplant werden. Das sagte gestern Bahnsprecher Achim Pohlmann bei der Vorstellung der umfangreichen Gleisarbeiten zwischen Ratingen Ost und Essen Hauptbahnhof . Ein neuer Zeitplan für Hösel werde bis Ende August erarbeitet. Für die Sanierung muss erneut die Strecke gesperrt werden. das braucht Vorlauf.

Die S 6 bekommt ein frisches Bett
Foto: Achim Blazy

Die Bahn hatte auf ihre Ausschreibung kein Angebot bekommen. „Das haben wir auch noch nicht erlebt“, sagte Pohlmann. Arbeiten für die Bahn seien immer etwas komplizierter, weil unter anderem feste Zeiten einzuhalten seien.

Dass sich niemand gefunden habe, sei wohl auch der Ferienzeit zuzuschreiben, in der viele Bauarbeiten stattfinden. Man werde die Ausschreibung für die Bahnhofssanierung etwas ändern. Einen Zeitplan konnte Pohlmann nicht nennen. Allerdings werde man die Zeit für Vorbereitungsarbeiten nutzen: So werde es neben Vermessungsarbeiten eine Kampfmittelsondierung im Bereich der künftigen Aufzüge geben. Weil bereits ab Ost an Schienen, Weichen und einem Bahnübergang (Hölenderweg/Bergerschule) gewerkelt wird, konnte die Bahn den Abschnitt bis Hösel nicht von der Sperrung ausnehmen.

Unter anderem wird nun das Gleisbett frisch gemacht. Eine über 100 Meter lange Spezialmaschine erledigt das bei langsamer Fahrt: Das gelbe Monstrum nennt sich Bettungsreinigungsmaschine (für Interessierte: RM 85). Es hebt das Gleis mit Schwellen an, gräbt 30 Zentimeter tief den Schotter ab, siebt ihn und verfüllt das Loch mit teils neuen Steinen. Ziel ist nicht, Müll oder Grünzeug herauszuholen. Auch Ladungsreste gibt es nicht, weil kein Güterverkehr fährt. Der Maschinist hat es nur auf zu kleine Steine abgesehen, denen die Witterung zugesetzt hat. Der Schotter für Gleise muss eine Größe zwischen 22 und 65 Millimeter haben. Sind die Steine zu klein, kann der Schotter kein „Gerüst“ bilden.

Etwa 150 Meter schafft der Zug pro Stunde. Die Gleise sind zwar für den S-Bahnverkehr gesperrt, jedoch verkehren Logistikzüge mit maximal 20 Kilometern pro Stunde. Zwischen Ost und Essen ist ein Schienenersatzverkehr im Zehn-Minuten-Takt eingerichtet. Doch Straßenbaustellen wie in Kettwig führen mitunter zu Wartezeiten.

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