Die Möhnen erobern Ratingen im Sturm

Echt jeck: Weil die Stadt momentan kein Rathaus hat, wurde Altweiber das Bürgerhaus für eine muntere Fete erobert. Die Jugend feierte ausgelassen auf dem Marktplatz.

Ratingen. Schnell hatten die Blau-Weissen das Gemäuer sturmreif geschossen. Derweil feierte die Jugend ausgelassen und friedlich auf dem Marktplatz. Das Konzept von Jugendamt, Jugendrat, Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr und Kirche ist mal wieder aufgegangen: Die Altweiberparty auf dem Marktplatz verlief ohne größere Zwischenfälle. Wegen des angekündigten Sturms wurde sie eine Viertelstunde eher beendet, während in der Stadthalle entsprechend früher geöffnet wurde. Viel Lob gab es von Feuerwehr und Polizei für die Organisatoren, allen voran Jugendrat und Jugendamt. Das Konzept, den Jecken auf dem Markt ein Bühnenprogramm zu bieten und später zur Stadthallenparty einzuladen, ist wieder aufgegangen.

Früher ging es doch eher stocksteif zu. Doch die Party im Bürgerhaus Frankenheim, das anstelle des zurzeit nicht vorhandenen Rathauses gestürmt wird, hat sich mittlerweile zu einer munteren Fete entwickelt. Vertreter der Parteien kommen bestens gelaunt und sehr pfiffig kostümiert in die erste Etage, um zu erleben, wie Bürgermeister Klaus Konrad Pesch verzweifelt versucht, den Ansturm der Möhnen abzuwehren. Wenig später schaut das Prinzenpaar siegessicher vorbei. Samuel I. und Jacinta I. strahlen und betonen: „Jetzt hat der Karneval die Regentschaft in der Stadt übernommen.“ Die beiden Tollitäten geben zu, dass die vergangenen Tage schon sehr stressig waren — aber eben schön stressig. Und so geht es jetzt weiter. „Wir haben ein volles Programm, gehen früh aus dem Haus und kommen sehr spät heim“, sagt der Prinz.

Die Möhnen erobern Ratingen im Sturm
Foto: A. Blazy

Unterdessen geht die muntere Mixtur aus Bützen und Schunkeln im Bürgerhaus weiter. Mittendrin: Jörg Maaßhoff (CDU). Der trägt eine tolle Perücke aus Lametta. Ein echter Blickfang ist auch Hannelore Hanning, die FDP-Fraktionschefin. Sie geht als Vamp — und erst auf den zweiten Blick kann man sie wirklich erkennen. Alexander von der Groeben (BU) präsentiert einen Anzug unter dem Motto „luftig-leicht“. Auf hellblauem Untergrund sind viele weiße Wolken zu erkennen. Wolfgang Diedrich (CDU) zeigt seine Krawatte, die eine Möhne mit einem scharfen Schnitt zerstört hat. „Ich habe mit meiner Frau vorher besprochen, welcher Schlips dran glauben muss“, betont er.

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