Der Ratinger Wirtschaft geht es gut

Das zeigt eine Konjunkturumfrage des Unternehmensverbands. Allerdings werden dringend Fachkräfte gesucht.

Der Ratinger Wirtschaft geht es gut
Foto: Preuß

Ratingen. Sehr gute Nachrichten aus der Ratinger Wirtschaft: Bei der traditionellen Umfrage des Unternehmensverbands Ratingen (UVR) hat es überwiegend positive Rückmeldungen gegeben. „So positiv gestimmt war die Ratinger Wirtschaft noch nie. Man kann fast von einer Hochstimmung sprechen“, sagt Olaf Tünkers, UVR-Vorstandsvorsitzender. Doch bei der Bergfahrt der Unternehmen fühlen sich die Chefs durch den anhaltenden Fachkräftemangel ausgebremst — ein Problem, das vielerorts für Verdruss sorgt.

Olaf Tünkers, Vorstandsvorsitzender des Ratinger Unternehmensverbandes

Zum dreizehnten Mal hat der UVR zum Jahresende seine Konjunkturumfrage bei den Unternehmen aus Ratingen und Umgebung durchgeführt. Die Hälfte der befragten Unternehmer meldete zum Jahresende einen gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöhten Auftragseingang, bei mehr als einem Drittel ist der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr unverändert. Nur jedes achte Unternehmen berichtet von rückläufigen Auftragseingängen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Umsätzen. 83 Prozent der Befragten verzeichneten einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr oder zumindest gleichbleibende Umsätze.

Die gute Lage spiegelt sich auch in den Gewinnerwartungen für das laufende Jahr: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen rechnet mit einem höheren Gewinn, gut 20 Prozent erwarten, dass ihr Gewinn auf der Höhe des Vorjahres sein wird. Lediglich etwa jedes fünfte Unternehmen geht davon aus, dass der Gewinn in diesem Jahr rückläufig sein wird.

Um ihre Ziele zu erreichen, haben die Ratinger Unternehmen auch in diesem Jahr zusätzliches Personal eingestellt: 40 Prozent der Teilnehmer an der Befragung haben mehr Arbeitnehmer als im Vorjahr, bei fast der Hälfte der Befragten blieb die Arbeitnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr konstant. Lediglich jedes achte Unternehmen hat im laufenden Jahr die Belegschaft reduziert.

„Manches Unternehmen würde gern noch mehr Personal einstellen, doch der Fachkräftemangel bremst manche ambitionierte Prognose aus“, sagt der UVR-Vorstandsvorsitzende Tünkers: „Die Digitalisierung bringt vielen Unternehmen große Chancen, doch geht manches nur mit halber Kraft, weil es wenige geeignete Bewerber gibt“.

Trotzdem sind die Erwartungen an das Geschäftsjahr 2018 hoch. Nur rund acht Prozent der Unternehmen gehen von rückläufigen Geschäften aus, 40 Prozent hingegen erwarten eine nochmalige Steigerung gegenüber 2017, gut die Hälfte hofft auf gleichbleibend gute Geschäfte wie im laufenden Jahr. „So optimistisch waren die Unternehmer in Ratingen noch nie“, sagt Axel Mauersberger, Geschäftsführer des UVR: „Das ist schon fast beängstigend positiv“.

Dass man beschäftigungspolitisch an eine Grenze kommt, zeigen die Erwartungen in Bezug auf die Mitarbeiterzahl. 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Mitarbeiterzahl Ende 2018 auf dem Niveau des Vorjahres sein wird. Mehr als 20 Prozent wollen im kommenden Jahr zusätzliches Personal einstellen, mancher befürchtet aber, Stellen nicht besetzen zu können. Weniger als acht Prozent der Befragten meinen, dass sie im kommenden Jahr Mitarbeiter abbauen werden. „Zurzeit liegt unsere größte Herausforderung darin, Fachkräfte im notwendigen Umfang zu gewinnen“, sagt Tünkers.

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