Der neue Ratinger Stadtrat ist so bunt wie nie zuvor

Die Niederlage von Harald Birkenkamp trifft die Bürger-Union bis tief ins Mark.

Der neue Ratinger Stadtrat ist so bunt wie nie zuvor
Foto: Uli Bangert

Ratingen. Auf- oder Durchatmen, Wunden lecken, weiter feiern — je nach Ergebnis gingen die Parteien gestern verschieden mit dem Wahlausgang von Sonntagabend um. Enttäuschung herrschte auch am Montag noch bei der Bürger-Union, die nicht nur ihren Bürgermeister, sondern auch 2,7 Prozentpunkte verloren hat.

Vor allem die Niederlage ihres „Flaggschiffes“ Birkenkamp traf die Wählergemeinschaft bis ins Mark. „Wir hatten überall so viel Bestätigung und Zuspruch erhalten. Stichwahl ja, aber das jetzt: Damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Ratsherr Robert Ellenbeck, der seinen Höseler Wahlbezirk hauchdünn der CDU-Konkurrentin überlassen musste.

Bei der CDU herrschte eitel Freude (David Lüngen: „Die Wähler haben honoriert, dass wir zur Geschlossenheit zurückgefunden haben“), die SPD ist zufrieden (Christian Wiglow: „Ein bisschen mehr hätte es schon sein können“), die Grünen ebenfalls. Fassungslos verfolgten die Liberalen ihren Sturzflug. „Wir hoffen auf zwei Mandate, dann haben wir noch Fraktionsstatus“, sagte Vorsitzende Hannelore Hanning. Die FDP ist noch mit drei Sitzen im Stadtrat, der mit insgesamt sieben Fraktionen so bunt wie noch nie ist. Entsprechend unkalkulierbar sind die Mehrheiten, die sich bilden können.

Die CDU hat ihre 20 Sitze allesamt über Direktmandate geholt. In Hösel und Lintorf gewann die Bürger-Union zwei Wahlbezirke direkt, die SPD in West und Homberg. Apropos Homberg: Dieser Stadtteil ist Pesch-Land. Dort holte der Bürgermeisterkandidat mit 60,2 und 64,8 Prozent seine besten Ergebnisse. Birkenkamp erhielt dort nur halb so viel.

Auch in Tiefenbroich und im Zentrum hatte Pesch mehr als 15 Prozentpunkte Vorsprung. Birkenkamp hatte in Lintorf, Hösel und Eggerscheidt in vier Wahlbezirken knapp die Nase vorn und erzielte dort mehr als 50 Prozent. In Homberg gab es übrigens mit 69,5 Prozent die höchste Wahlbeteiligung, in West mit 28,3 Prozent die niedrigste.

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