Der Kreisverkehr ist auf einem guten Weg

In Breitscheid steht eine Forderung im Raum: Die Kreuzung bei Real soll entschärft werden. Das Problem steht jetzt offensichtlich vor einer Lösung.

Ratingen. „Das ist meine Heimat, hier bin ich geboren, hier will ich auch sterben.“ Klare Worte von einem, den man wohl mit Fug und Recht als „Ur-Breitscheider“ bezeichnen kann: Heinrich von der Heiden, langjähriger Stadtbrandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr und ein echtes Breitscheider Urgestein. „Auf dem Platz am Mintarder Weg wurde ich geboren. Damals stand hier noch ein Bauernhof“, erinnert sich der 63-Jährige. Warum der Stadtteil für ihn Heimat ist? „Man kennt sich hier, die Hilfsbereitschaft untereinander ist groß, und es gibt viele Veranstaltungen“, so der Rentner. Nicht zu vergessen sei natürlich auch die Natur im Umfeld: „Schauen Sie sich um, so viel Grün!“

Über eine Generation später kam dagegen Max Werthebach nach Breitscheid. Der 17-Jährige machte vergangenes Jahr Abitur, studiert jetzt Jura in Düsseldorf: „Ich war zwei Jahre alt, als meine Familie hierhin gezogen ist“, erzählt er. Ob Ratingens nördlichster Stadtteil nicht etwas zu dörflich für einen Teenager sei, dazu hat er eine klare Ansicht: „Wir haben hier viele sportliche Angebote. Und wem das nicht reicht, der ist doch innerhalb kürzester Zeit im Ruhrgebiet oder Düsseldorf. Ich finde das perfekt.“

Doch egal wie sehr nahezu alle Bewohner des kleinen Stadtteils schwärmen, ein Dauerthema sorgt immer wieder für Ärger und Unverständnis - auch bei von der Heiden und Werthebach: „An der Real-Kreuzung muss sich etwas tun. Wann kommt endlich der Kreisverkehr?“ Das fragen nicht nur die beiden. Seit fast 15 Jahren ist das ein ständiger Streitpunkt.

Doch so greifbar nah wie jetzt scheint die Lösung des Problems fast noch nie gewesen sein, da ist sich Jörg Maaßhoff, Ur-Breitscheider und Vorsitzender des zuständigen Bezirksausschusses, sehr sicher: „Es gibt einen Vertrag zwischen der Stadt und dem Grundstückseigentümer, es fehlen nur noch die Unterschriften.“ Das könnte ein Meilenstein sein, denn bisher war es nie zu einer Einigung mit dem Eigentümer des Grundstückes, auf dem sich Real befindet, gekommen: „Wenn jetzt alles gut geht, können die Arbeiten noch dieses Jahr ausgeschrieben werden und 2018 beginnen“, ist Maaßhoff optimistisch.

Und auch der Leerstand auf dem Gelände hat bald ein Ende: Nach umfangreichen Umbauarbeiten zieht im Sommer ein neuer Baumarkt mit Gartencenter ein.

Positive Aussichten also im Ratinger Norden, aber das zweite große Problem des Stadtteils wird wohl dagegen nie gelöst werden - das fehlende Ortszentrum. „Das fehlt in der Tat, Breitscheid ist zweigeteilt. Als zentrale Punkte gibt es eigentlich nur Real oder McDonalds“, ist Max Werthebach enttäuscht. Warum Breitscheid so weit auseinandergezogen ist, weiß übrigens Heinrich von der Heiden: „Damals wurden einem Bauern im Breitscheider Norden die ganzen Ländereien abgekauft und bebaut. Die landwirtschaftlichen Flächen dazwischen werden aber immer noch bewirtschaftet.“

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