Das Konzept des Festivals geht auf

Rund um den Marktplatz gab es drei Tage lang ein vielfältiges Programm. Nächstes Jahr könnte das Fest bereits im Juli stattfinden.

Ratingen. Kleine Leute tanzten wild, große Leute wippten eher dezent, manche Herrschaften rockten sogar richtig ab. Ein Bild mit Symbolcharakter am eher trüben Samstagnachmittag. TNT, also Thomas Gurke (Gitarre) und der stadtbekannte Kaffee-Experte Tino Rosendahl (Gesang), zeigten, was sie drauf haben. Spaß hatten sie alle — Besucher und Künstler. Kraftvoll spielten die soulverwandten Bluesbrüder ihre Songs auf dem Marktplatz, der einmal mehr das Herzstück des Ratingen-Festivals war. Und auch in diesem Jahr ging das Konzept, das die Ratingen Marketing GmbH (RMG) mit dem Duo Nina Bauer und Inge Schröder entwickelt hat, sehr gut auf. Es war einmal mehr ein Fest für die Bürger dieser Stadt, aber auch für Gäste aus der Region. Die wichtigsten Aspekte der Veranstaltung im Überblick.

Die Entscheidung der RMG, die Lintorfer Straße zu öffnen und in das Festival einzubinden, war genau richtig. Bauer begründete dies so: „Die Lintorfer Straße hat seit längerem einen schweren Stand. Wir wollen hier mehr Leben hineinbringen. Zudem eignet sich die Straße für die Stände hervorragend.“ Klar, dass das Spielmobil Felix mit seinem Chef Michael Baaske bestens besucht war. Denn die kurzweiligen Angebote machen den Kleinen Spaß. Orgito Golemi (12), Bekim Golemi (14) und Leon Heisterbach (13) unterstützten bei Wett- und Geschicklichkeitsspielen.

Den Organisatoren ist es wichtig, den lokalen Charakter des Festivals zu stärken. Und so war es folgerichtig, Ratinger Bürgern ein Forum zu geben. Ob TNT, die „Move’n Dance Company“ des TV Ratingen, die „Allstars of Flow“ (junge Talente aus dem Jugendzentrum Lux) oder die Gruppe Tahougan, die zusammen mit ihrem Chef Nico Touglo ein Trommel-Feuerwerk zündete — sie alle gaben dem Festival das besondere Flair. Der Name Tahougan stammt übrigens aus der Sprache der Ewe-Volksgruppe, die im Westen Afrikas beheimatet ist und bedeutet sprechende Trommel.

Christian Pannes ist der richtige Mann für dieses Festival. Locker und flott führte er durchs Programm. Seine Kneipe, das fast schon legendäre Talschlösschen, hatte beim Festival übrigens einen eigenen Stand.

Die Organisatoren haben sich gewissenhaft auf die Veranstaltung vorbereitet. Im Bürgerhaus war ein Notfallmanagement untergebracht. Zusätzliche Polizeikräfte waren vor allem bei den Abendveranstaltungen im Einsatz. „Wir wollten alles für ein friedliches Fest tun“, betonte Bauer.

Das Ratingen-Festival ist sehr kostenintensiv. Über genaue Zahlen will man nicht sprechen, aber es gilt als sicher, dass eine sechsstellige Summe investiert werden muss.

Dieser Platz mitten in der Altstadt bietet ein einmaliges Ambiente. Die Ratinger genießen diese besondere Atmosphäre. Und so war es auch klar, dass die Veranstaltungen am Freitagabend und vor allem am Samstagabend (mit der Gruppe Shebeen und weiteren Künstlern) sehr gut besucht waren und zum Treffpunkt wurden.

Der Termin dieses Festivals (Ende September/Anfang Oktober) war ein Novum. Normalerweise geht man mit der Veranstaltung mitten in den Sommer hinein.

Gut möglich, dass im kommenden Jahr das Festival im Juli ausgetragen wird. Grund ist die Tour de France. Sollte ein Teil der Strecke über Ratinger Straßen geführt werden, so könnte sich Bauer vorstellen, das Festival parallel dazu zu veranstalten. „Wir wollen, dass die Ratinger Bürger den Radsport in Ratingen sehen und dort feiern — und nicht in Düsseldorf“, betonte die RMG-Chefin resolut.

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