Ratingen CDU aus Rath und Rating gemeinsam gegen den Stau

Ratingen/Düsseldorf. · Die Lokalpolitiker wollen mittels eines Parkplatzes und besseren Radwegen den Pendlerverkehr reduzieren.

 Birgit Schentek, Marcus Münter, Klaus Weber und Gerold Fahr (v.l.) an der Haltestelle Felderhof. Hier wollen die Politiker einen P-&-R-Parkplatz einrichten.

Birgit Schentek, Marcus Münter, Klaus Weber und Gerold Fahr (v.l.) an der Haltestelle Felderhof. Hier wollen die Politiker einen P-&-R-Parkplatz einrichten.

Foto: Julia Brabeck

Kirchturmdenken hilft nicht, wenn es darum geht, Verkehrsproblem zu lösen. Das haben Mitglieder der CDU in Rath und Ratingen erkannt und haben gemeinsam Lösungen erarbeitet, wie zumindest in einigen Bereichen die Verkehrsströme besser gelenkt werden können, die viel beschworene Verkehrswende gelingen kann. Dabei haben sich die Politiker das Ziel gesetzt, das Fahrradfahren und den Umstieg auf die Bahn attraktiver zu gestalten, auch wenn dafür, wie es Gerold Fahr, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Ratinger CDU sagt, „dicke Bretter gebohrt werden müssen“. Entsprechende Anträge an die Bürgermeister der beiden Städte werden in den nächsten Wochen auf den Weg gebracht.

Der morgendliche Stau ist seit vielen Jahren eine Belastung

Seit vielen Jahren herrscht schon vor der Stadtgrenze zu Düsseldorf auf der Düsseldorfer Straße und später auf der Reichswaldallee am Morgen Stau. Der übliche Berufsverkehr wird noch verstärkt, weil viele Ratinger bis kurz hinter die Stadtgrenze von Düsseldorf fahren, um dort das Auto zu parken und in die Bahn zu steigen, denn das ist wesentlich preiswerter. „Für eine einfache Fahrt von Ratingen-Mitte bis in die Düsseldorfer City zahlt man inzwischen sechs Euro. Sobald man in Düsseldorf ist, muss nur noch die Hälfte gezahlt werden“, sagt der Düsseldorfer Ratsherr Marcus Münter. Die Autofahrer aus dem Kreis Mettmann sorgen aber nicht nur für mehr Verkehr auf den Straßen, sondern nerven die Anwohner in Rath mit dem Parkplatzsuchverkehr. Zudem finden dann die Anwohner tagsüber nur selber schwer Parkplätze, da diese von den Pendlern blockiert werden. Die Politiker würden deshalb einen Park-and-Ride-Parkplatz einrichten, der zwischen den beiden Städten an der Haltestelle „Felderhof“ der U 72, eine Haltestelle vor der Düsseldorfer Stadtgrenze, liegen soll. Dort sollen auch überdachte Fahrradständer installiert werden. „Dann müsste aber von dort aus der Düsseldorfer Tarif gelten, sonst ist das nicht attraktiv“, sagt Klaus Weber von der Ratinger CDU. Er würde am liebsten erreichen, dass schon ab Ratingen-Mitte nur 2,90 Euro für die Fahrt in die Düsseldorfer Innenstadt fällig werden, damit noch mehr Bürger auf die Bahn umsteigen.

Solch eine Sondergenehmigung beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zu erwirken, dürfte allerdings schwer sein, da dann auch andere Städte mit ähnlichen Wünschen nachziehen werden. „Wir versprechen uns allerdings einen Wegfall des jetzigen Tarifsprungs durch die angekündigte neue Tarifstruktur des VRR“, sagt Münter. Das Konzept sieht vor, dass statt der bisherigen fünf Tarifstufen nur noch zwei Preisstufen gelten. Einzeltickets für den gesamten VRR-Raum sollen dann mit vier Euro veranschlagt werden. Außerdem soll parallel zum klassischen Tarif das Bezahlen mit einer App ausgebaut werden, bei dem sich die Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen registrieren lassen und so nur die Strecke bezahlen, die sie auch
gefahren sind.

Aber nicht nur den ÖPNV, sondern auch die Radfahrer haben die Politiker beider Städte im Blick. Sie wollen den Radweg zwischen Ratingen und Düsseldorf attraktiver gestalten und ziehen dabei auch gemeinsam an einem Strang. Die Verwaltungen der Städte werden aufgefordert, sich abzustimmen, um den Weg zu verbessern.

„Wir werden einen entsprechenden Antrag im Januar stellen“, sagt Birgit Schentek, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin. Auf dem Weg fehlen beispielsweise Markierungen, er ist an einigen Stellen zu eng und an vielen Stellen hat der Belag des Weges Schlaglöcher und Risse. „Die Wegverbindung hat einen hohen potenziellen Nutzerkreis und die Verbesserung ist mit überschaubarem Aufwand möglich“, sagt Klaus Weber.

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