Bürger wollen Bankfiliale erhalten

Umwandlung der Sparkassenfiliale am Berliner Platz auf Automatenbetrieb stößt auf Widerstand.

Bürger wollen Bankfiliale erhalten
Foto: Volkssolidarität

Ratingen. Im Stadtteil wächst der Widerstand gegen die Pläne der Sparkasse Hilden, Ratingen, Velbert (HRV), die Filiale am Berliner Platz auf Automatenbetrieb umzustellen. Unterstützt von den Kirchengemeinden sammelte die Volkssolidarität an zwei Tagen nach eigenen Angaben über 700 Unterschriften gegen die Sparpläne. Vor allem Senioren fühlen sich abgehängt. Auch wurden bereits Warnungen laut, der Handel im Umfeld könne leiden. Die katholische Kirchengemeinde Heilig Geist und die evangelische Versöhnungskirche unterstützen die Unterschriftensammlung der Volkssolidarität Ratingen zur Beibehaltung der Filiale am Berliner Platz in ihrer bisherigen Form.

Dies teilte Gabi Evers, Vorsitzende der Volkssolidarität, mit. So war der Vorsitzende des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde, Jürgen Lindemann, anwesend, als sich viele Bürger in den ausgelegten Unterschriftenlisten eintrugen.

„Viele ältere Anwohner haben ihr absolutes Unverständnis über die Pläne der Sparkasse HRV geäußert“, so Hartmut Weiland, stellvertretender Vorsitzender der Volkssolidarität. Lindemann wies in Gesprächen mit Betroffenen noch einmal darauf hin, „dass die Sparkassen auch dem Gemeinwohl verpflichtet“ seien. Die jetzigen Planungen würden dem widersprechen. Bis jetzt haben sich nach Angaben der Volkssolidarität ca. 700 Menschen in die Listen eingetragen. Alle Beteiligten hoffen, dass die Sparkasse HRV den Beschluss, die Filiale Berlin Platz in eine Selbstbedingungsfiliale umzuwandeln, noch einmal überdenkt. Nach Angaben von Manfred Evers von der Volkssolildarität soll die Unterschriftensammlung bis Mitte September laufen.

Danach wolle man dem Sparkassenvorstand die Listen überreichen. Das Flugblatt ist ins Arabische, Russische, Polnische und Englische übersetzt worden. Weitere gemeinsame Stände der Akteure gibt es am Freitag und Samstag, etwa 10 bis 12 Uhr. Unterschriftenlisten könnenim Netz oder unter Telefon 02102/8762202 angefordert werden. Auf der Anfrage der RP hieß es von Thomas Besting, Abteilungsleiter Vorstandsstab der Sparkasse HRV: „Wir haben uns die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht und wissen um die lokale Verbundenheit. Im Fall der Filiale Berliner Platz stellen wir mit unserem SB-Angebot die Bargeldversorgung und den Zugang zum Zahlungsverkehr aber langfristig sicher.“

Die vertrauten Ansprechpartner zögen in die nahe gelegene Filiale an der Westtangente. Mit der Anpassung der Filialstruktur sorge die Sparkasse dafür, „auch künftig für alle Menschen und Unternehmen in der Region da sein zu können“. Und: „Betriebswirtschaftlich nicht tragfähige Filialen werden in einen SB-Standort umgewandelt, um die Beratungs- und Serviceleistungen in den verbleibenden Filialen weiter zu optimieren.“ Die Sparkasse weite ihr Service- und Beratungsangeboten auf mobilen und digitalen Kanälen aus.

Damit mache sich die Sparkasse „fit für die Zukunft“. Wie berichtet, soll die Filiale am Berliner Platz zum 1. Januar 2019 auf reinen Automatenbetrieb umgestellt werden. Senioren protestierten. Auch die Kirche stellt sich auf ihre Seite. Lindemann in einer Stellungnahme: „Die Schließung geht zu Lasten von Personen, die nicht gut zu Fuß sind und die nun ihre Sparkasse nicht mehr fußläufig erreichen können. Diese Schließung geht ebenfalls zu Lasten der Geschäfte im Bereich Berliner Platz, die auch davon leben, dass Besuch der Sparkasse und Einkaufen miteinander verbunden werden. Nach dem Verlust der Post in zentraler Lage droht nun der Verlust der Sparkasse.

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