Brandstifter zündeln wieder

Etliche Brände halten die Feuerwehr in Atem. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die die Täter beobachtet haben.

Ratingen. Eine Brandserie hat am Wochenende die Ratinger Feuerwehr in Atem gehalten. Schon am Montag wurde bekannt, dass es in einem Hinterhof an der Festerstraße zu einem Brand kam. Unbekannte hatten einen Sperrmüllhaufen angezündet, auch ein Motorrad stand in Flammen (wir berichteten).

Doch das war nicht der einzige Einsatz im Osten der Stadt, wie am Dienstag durch die Feuerwehr bekanntgegeben wurde. Gegen 3.10 Uhr brannte an der Straße Auf der Aue ein Papiercontainer in Höhe des Hauses Nummer 17. Nur zehn Minuten später begann der Löscheinsatz am Sperrmüllhaufen und dem Motorrad. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 7000 Euro.

Weitere 20 Minuten später ging erneut ein Notruf bei der Feuerwehr ein. Schon wieder hatte es gebrannt an der Festerstraße, diesmal eine blaue Tonne. Anwohner hatten die Flammen entdeckt und den Brand gelöscht. Ein weiterer Müllcontainer brannte in Höhe des Hauses Nummer 40.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich in allen Fällen um Brandstiftung handelt. „Das ist sehr wahrscheinlich. Ob es sich um eine vorsätzliche oder zufällige Brandstiftung, zum Beispiel durch eine weggeworfene Zigarette handelt, kann noch nicht abschließend gesagt werden“, sagte gestern Polizeisprecher Ulrich Löhe auf WZ-Nachfrage.

Brandserien wie die in Ratingen Ost sind keine Seltenheit: „Das kommt immer mal wieder vor. Wir kennen das“, sagt Lutz Pelzer, der den Einsatz leitete. „In Ratingen Ost waren in der Nacht 20 Feuerwehrleute im Einsatz. Wir konnten immer rechtzeitig zur Stelle sein, weil die Brände kurz hintereinander gemeldet wurden“, sagte er im Gespräch mit der WZ.

An sich seien die Brände nicht gefährlich gewesen, weil sie schnell unter Kontrolle zu bringen gewesen sein. „Der brennende Sperrmüllhaufen allerdings hätte Schlimmeres anrichten können. Der Bretterhaufen lag an einer Hauswand. Es kann dann passieren, dass durch die Hitze Fenster platzen. Die Flammen können dann in die Wohnung überschlagen“, erklärt der Feuerwehrmann. „Deshalb raten wir den Bürgern auch, keinen Unrat an einer Hauswand stehen zu lassen.“

Doch nicht nur im Osten hat es gebrannt. Auch in Ratingen Lintorf zündeten Unbekannte in der Nacht zum Dienstag einen Container an. Wie die Polizei gestern mitteilte, wurde die Feuerwehr gegen 3.40 Uhr zu dem Feuer am Breitscheider Weg gerufen. Diesen konnten die Einsatzkräfte schnell löschen. Und auch in diesem Fall gehen Feuerwehr und Polizei von Brandstiftung aus. Konkrete Hinweise gibt es aber noch nicht.

Der Brand vom Wochenende in der Innenstadt an der Bechemer Straße bewegt immer noch die Gemüter. Am Dienstag standen einige Bürger vor dem Schaufenster des Sportgeschäfts Egenberger und spekulierten über die Ursache des Brandes.

Die Brandermittler haben gestern vor Ort ihre Arbeit aufgenommen und kamen zu dem Ergebnis, dass es Brandstiftung war. Das Feuer soll von einem unbekannten Täter auf einer Terrasse auf der Rückseite des Gebäudes gelegt worden und von dort aus auf das Gebäude übergegangen sein. Nach aktueller Schätzung summiert sich der Schaden an Terrasse, Hausfront und im Geschäftsraum auf mindestens 250 000 Euro.

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