Betrüger prellen Senior (83) um 11 000 Euro

Bande verspricht Opfern hohen Gewinn, wenn sie Paysafe-Kreditkarten kaufen.

Kreis Mettmann. Mit einer neuen Gewinnspielmasche versuchen Betrüger, ältere Menschen um ihr Geld zu bringen. Die Täter geben sich bei Anrufen als Mitarbeiter örtlicher Banken oder großer Gewinnspiel-Gesellschaften aus

Ihren Opfern gaukelten sie vor, diese hätten viel Geld gewonnen. Zur „sicheren“ Auszahlung sollten sich die Glückspilze sogenannte Paysafe-Kreditkarten kaufen, auf die der Gewinn überwiesen wird. Prepaid-Karten sind zu Preisen von 10, 25, 50 oder 100 Euro zu kaufen.

Haben die gutgläubigen Opfer eine Karte erworben, verlangen die Betrüger telefonisch die Pin-Nummer und gehen dann auf Einkaufstour im Internet. Opfer dieser Masche wurde ein 83-Jähriger aus Ratingen. Er hatte sich überreden lassen, Prepaid-Kreditkarten für insgesamt 11 000 Euro zu kaufen und die Pin-Codes der Bande übermittelt.

Die hatte dem Rentner vorgekaukelt, er habe 58 000 Euro bei einem Gewinnspiel der Unesco gewonnen. Damit das Geld überwiesen werden könne, müsse er sich eine Paysafe-Kreditkarte kaufen. Danach riefen sie mehrmals bei ihm an und baten ihn, weitere Karten zu kaufen.

Nach Erkenntnissen der Polizei führt die Spur der Betrüger in die Türkei. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass sich die Betrüger im Kreis Mettmann auskennen. „Sie haben sich bei dem Ratinger als Mitarbeiter der örtlichen Commerzbank ausgegeben“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe.

Dass der 83-Jährige nicht bereits beim ersten Kauf der Karten gemerkt hat, dass er Betrügern aufgesessen ist und weitere Kreditkarten im Gesamtwert von 11000 Euro gekauft hat, ist für Löhe nicht ungewöhnlich. „Gerade Senioren kennen sich mit dem Internet nicht gut aus und sind deshalb naiv, wenn irgendwelche Leute am Telefon ihnen etwas weismachen wollen.“

Der Mann aus Ratingen ist nicht das einzige Opfer im Kreis Mettmann. „Wir haben Erkenntnisse, dass es noch mehr Menschen gibt, die von den Betrügern kontaktiert worden sind“, sagt Löhe. Menschen, die einen Anruf erhalten, sollten auflegen und sich bei der Polizei melden.

Zu den Aussichten, ob das Ratinger Opfer sein Geld wiedersieht, sagt Löhe: „Die Chance geht gen Null.“

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