Bei der Ausbildungsmesse auf der Suche nach dem Traumjob

Zum elften Mal fand die Ausbildungs- und Studienmesse „topjob“ statt.

Ratingen. „Was willst du werden, wenn Du groß bist?“ Wenn man die Frage im Kindesalter noch mit Träumen und kindlichem Optimismus beantworten kann, stellt man doch spätestens als Jugendlicher fest, dass „Prinzessin“, „Millionär“ oder „Popstar“ in den seltensten Fällen eine Option sind — und dass man sich selbst bei profaneren Wünschen wie Feuerwehrmann oder Lokführer frühzeitig kümmern muss, wenn der Traum in Erfüllung gehen soll.

Eine gute Orientierungshilfe bietet den Ratinger Jugendlichen die „topjob“, die am Samstag zum elften Mal in der Dumeklemmerhalle stattfand. Die Ausbildungs- und Studienmesse bot allen Teenagern und deren Eltern alle Informationen, die sie für eine erfolgreiche Bewerbung für einen Ausbildungsplatz benötigen.

Und darüber hinaus gab es auch die Möglichkeit, bei vielen Ausbildungsbetrieben direkt persönliche Kontakte zu knüpfen und die Bewerbungsunterlagen nach einer Überprüfung durch Experten unter Umständen direkt dort zu lassen.

„Eigentlich interessiert mein Sohn sich für eine Ausbildung als Lagerarbeiter“, sagt Simone Strehle. „Aber der Herr von Euronics hat mir abgeraten. Mein Sohn ist dafür wahrscheinlich körperlich nicht stark genug. Wir werden nun sehen, dass wir ihn vielleicht in der Verwaltung unterbringen können.“ Ihr Sohn Marcel nickt stumm dazu.

Die meisten Jugendlichen sind da deutlich aktiver. „Ich hab’ meine Eltern zu Hause gelassen“, meint Patrick Sascha. Der 17-jährige macht gerade Abitur und liebäugelt damit, über die Bundeswehr ein Studium zu beginnen. „Meine Mutter hält da nix von. Verständlich, welche Mutter will schon, dass ihr Sohn Soldat wird?“

Aber er findet, dass das eine echte Chance sei — der Bund biete eine tolle Ausbildung und Bezahlung. „Und dass man wirklich in den Krieg zieht, ist doch heutzutage sehr unwahrscheinlich. Natürlich ist mir bewusst, dass Einsätze in Afghanistan oder anderen Krisenregionen durchaus gefährlich sein können. Andererseits: Auch als Banker bei der Sparkasse kannst Du vom Bus überfahren werden“, sagt der 17-Jährige.

Sebastian Lausch von Euronics erklärt, was ihm wichtig ist bei neuen Bewerbern: „Natürlich spielt das Schulzeugnis eine Rolle. Aber das kann immer nur ein erster Eindruck sein.“

Eine Eins in Mathe oder eine Vier in Englisch würden nichts über die Fähigkeiten des Kandidaten aussagen, auf Menschen zuzugehen, im Team zu arbeiten oder sich einzubringen. „Deshalb ist die topjob für uns auch eine super Gelegenheit, um schon mal Kontakt zu Bewerbern zu knüpfen“, sagt Lausch.

Und er rät Jugendlichen zu einem Praktikum in der Firma. „Da kann man sich kennenlernen und gucken, ob man zueinanderpasst. Kein Zeugnis der Welt ersetzt einen persönlichen Eindruck“, sagt er.

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