Hochwasserschutz in Ratingen Sorge ums Regenrückhaltebecken

Breitscheid · Nach dem Starkregen vom 14. Juli inspizierte ein Breitscheider das Regenrückhaltebecken am Mintarder Weg. Er entdeckte dort gelagerte Baumaterialien und fürchtet um die Sicherheit des Stadtteils.

 Das Becken musste nach der Ablagerung von Sedimenten wieder auf seine ursprüngliche Tiefe ausgebaggert werden.

Das Becken musste nach der Ablagerung von Sedimenten wieder auf seine ursprüngliche Tiefe ausgebaggert werden.

Foto: Achim Blazy (abz)

Seit mehr als 40 Jahren fühlt sich der Anwohner in Breitscheid in der Nähe der Alten Kölner Straße sehr wohl und wähnte er sich bei Starkregen gut gerüstet. Immerhin befindet sich in Breitscheid am Mintarder Weg ein Regenrückhaltebecken.

Die Folgen des Starkregens am 14. Juli ließen ihm dann aber doch keine Ruhe. Also machte er sich auf den Weg, um das Bauwerk am Mintarder Weg persönlich in Augenschein zu nehmen. Was er vor Ort vorfand, hat ihn schockiert. Er fürchtete fortan, um die Sicherheit des Stadtteils.

„Das Regenrückhaltebecken ist zur Hälfte mit Baumaterialien belegt, nur die andere Hälfte nimmt Wasser auf“, beschreibt der Ratinger seine Eindrücke nach der Ortsbesichtigung des Regenrückhaltebeckens. „Weiteres Baumaterial lagert auf dem Feuerwehrplatz. Das lässt den Schluss zu, dass das Regenrückhaltebecken seinen eigentlichen Zweck überhaupt noch nicht erfüllen kann“, fürchtet er.

Und noch etwas hat er bei seinem Rundgang entdeckt: „An der Seite, die zum Mintarder Weg gerichtet ist, sieht man ein Wasserrohr mit einem Durchmesser von rund 1,5 Meter, das vermutlich gar nicht angeschlossen ist. Vielmehr ist dort ein provisorisches Rohr mit einem Durchmesser von etwa 30 Zentimetern angelegt, das auf Holzpflöcken gestützt ist und das Wasser offenbar gegebenenfalls in den Bach leiten soll, ein schmales Gerinnsel, das auf der gegenüberliegenden Seite vorbeifließt“, beschreibt der Ratinger seine Beobachtung. „Wenn hier mal ein richtiger Starkregen mit 150 Litern in der Minute pro Quadratmeter herunterregnet, ist dieses Bauwerk hoffnungslos überfordert.“

Die Stadt Ratingen kann die Breitscheider beruhigen. Tatsächlich wird an dem Regenrückhaltebecken in Breitscheid gearbeitet. „Das Regenrückhaltebecken am Mintarder Weg wurde im Rahmen von Unterhaltungsarbeiten ausgebaggert, um die ursprüngliche Beckensohle wiederherzustellen“, so die Stadt. In den letzten Jahren habe sich die Beckensohle durch die Bepflanzung sowie durch Ablagerungen von Sand und Sedimenten, die aus dem Kanalnetz eingespült wurden, erhöht und so das nach der Planung erforderliche Beckenvolumen verringert.

Nun soll das ursprüngliche Volumen wiederhergestellt werden. „Da der Boden im nassen Zustand nicht abtransportiert werden konnte, wurde er außerhalb des Beckens im Bereich der Betriebswege zwischengelagert und abgedeckt, das Volumen des Beckens wurde dadurch nicht eingeschränkt“, erklärt die Verwaltung. Während der Arbeiten wurde vom Beckenzulauf zum -ablauf eine provisorische Überleitung erstellt, um die Beckensohle trockenzulegen.

„Der Wasserstand im Becken sowie die provisorische Überleitung wurden während der Unterhaltungsarbeiten in regelmäßigen Abständen kontrolliert“, versichert die Stadt. Auch an den Tagen mit den starken Niederschlägen sei es nicht zu kritischen Situationen im Anlagenbetrieb gekommen.

Zwischenzeitlich wurde laut Angaben der Verwaltung der Auftrag für die Entsorgung des zwischengelagerten Bodenmaterials vergeben. Die Arbeiten werden in diesen Tagen ausgeführt.

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