Ärger über neues Stadttor

Geschäftsleute fühlen sich schlecht informiert und fürchten Einbußen während der Arbeiten.

Ratingen. Vor einigen Wochen wurden die Pläne für das neue Stadttor, das auf dem Areal des Kaufhauses Aufterbeck entstehen soll, vom neuen Investor, der Immo Vero GmbH aus Düsseldorf, vorgestellt. Doch die Versunsicherung bezüglich der bevorstehenden Bauarbeiten ist bei vielen Ratingern groß. Sie fragen sich, was aus dem alten Kaufhaus wird, wann der Abriss beginnt und wie gefährlich es ist, wenn inmitten der Stadt die Abrissbirne anrückt. Manche wollen sogar gehört haben, dass das Gebäude voller gesundheitsschädlichem Asbest ist.

Besonders die Geschäftsleute an der Bechemer Straße und im Steinhausgäßchen haben Sorgen und sind verärgert darüber, dass die Stadt und der Investor sie bis dato im Unklaren gelassen haben, wann es mit dem Abriss losgeht.

„Ich wurde nie über den Beginn der Arbeiten informiert und habe selber beim Bauamt angerufen. Dort sagte man mir, dass es im November losgehen soll. Aber erst einmal von innen, weil erst einmal der ganze Asbest raus muss“, sagt Annette Lagemann, die in wenigen Wochen ihr neues Ladengeschäft „Homefeeling“ im Steinhausgäßchen eröffnen wird. „Und da würde mich schon mal interessieren, was auf mich dann zukommt. Schließlich haben solche Bauarbeiten auch Folgen für den Kundenzulauf.“

Ähnliches wünscht sich auch die Betreiberin des Cafés Oleander Ulrike Stroeks. „Ich muss meine Kunden doch darauf vorbereiten, wenn hier der große Lärm beginnt“, sagt sie. Dass die Stadt sich noch nicht gemeldet hat, findet sie „ein Unding, aber auch mal wieder typisch“.

Völlig ahnungslos sind auch die Mitarbeiter der Rossmann-Filiale, die direkt an das Aufterbeck-Kaufhaus angrenzt. Und auch Gianpiero Baruffolo, Inhaber der Eisdiele Il Gelato, hat keinen blassen Schimmer, was auf ihn zukommen wird. Sein Geschäft ist direkt gegenüber des Abrissobjekts. „Zuerst hab ich gehört, es soll im Februar losgehen, dann hieß es, dass es doch Sommer wird“, sagt er. Er wünscht sich mehr Transparenz. „Ich muss doch reagieren und dann auch Teile meiner Terrasse draußen abbauen und hinter das Haus verlegen.“

Nach Aussage von Johannes Bekker, Geschäftsführer der Immo Vero GmbH, soll der Abriss „sehr wahrscheinlich im Februar beginnen“. Dies sei aber davon abhängig, wie schnell die Stadt die Baugenehmigungen erteile. Er geht davon aus, dass sowohl er als auch die Stadt die Geschäftsleute über das weitere Vorgehen informieren werden, wenn die Baugenehmigung vorliegt.

Fest steht: Zuerst wird im Inneren des Gebäudes abgerissen. „Aber nicht, weil das Gebäude voller Asbest ist. Wir müssen Treppenanlagen und Aufzüge rausreißen und alles muss auch bei einem Abriss getrennt entsorgt werden. Das ist eine logistische Herausforderung.“

Auch Wirtschaftsförderer Reiner Heinz von der Stadt kann nicht bestätigen, dass Asbest im Gebäude ist. „Das habe ich noch nicht gehört und ist nicht bekannt“, sagt er. Die Baugenehmigung werde in Kürze erteilt. „Wir sind bei der Bearbeitung der Anträge im Zeitplan.“ Sobald die Bauzeiten konkret feststehen, würden auch die Geschäftsleute über die Abrissarbeiten informiert werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort