Abriss der Tiefgarage bereitet Probleme

Beim Entfernen der Bodenplatte gab es Schwierigkeiten, sagt der Beigeordnete Jochen Kral. Damit verzögert sich der Bau des neuen Rathauses.

Abriss der Tiefgarage bereitet Probleme
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Das große Rathaus-Projekt ist eine schier unendliche Geschichte. Am Ende soll aber alles gut werden. Dass es so kommen wird, davon sind die Stadtspitze und die Köster GmbH, die die Verwaltungszentrale bauen wird, weiterhin überzeugt.

Doch für das Dortmunder Unternehmen begann der Start mehr als holprig. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, berichtete gestern im Rat, dass es seitens der Firma P & Z erhebliche Probleme beim Abriss der Bodenplatte der Tiefgarage gegeben habe. Der sensible Übergang zu den Wänden, die stehenbleiben sollen, sei schwierig zu bearbeiten, betonte Kral.

Jochen Kral, Technischer Beigeordneter, zum Stand der Bauverzögerung

Das Ergebnis: P &Z geriet um einige Wochen in Verzug. Erst in der kommenden Woche können Teile des Baufeldes übergeben werden.

Dass sich das Projekt insgesamt erheblich verzögern wird, davon geht der Technische Beigeordnete aber nicht aus. „Wir reden zurzeit etwa von zweieinhalb Wochen“, erklärt er.

Dennoch kann Köster nicht begeistert sein. Denn Geschäftsführer Bernd Leonhart hatte schon anlässlich der Vorstellung des Projektes im September verbal aufs Tempo gedrückt. Er nannte damals die genauen Eckdaten: Die Bauzeit betrage knapp 20 Monate, im Juni 2018 werde die neue Verwaltungszentrale fertig sein.

Einen zeitlichen Puffer im Falle widriger Umstände beim Wetter hat Köster eingebaut: Es sind rund drei Wochen vorgesehen. Die wären nun quasi aufgebraucht. Kral sieht darin aber kein gravierendes Problem. Bis Ende Oktober sollte die Abbruchmaßnahme abgeschlossen sein, dann sollte es an den Rohbau gehen, also im November. Die Bodenplatte der Tiefgarage wurde abgetragen, die Kellerkästen im nördlichen Bereich mussten weg. Übersetzt bedeutet dies: Bis auf den Westtrakt, der stehengeblieben ist, wird so gut wie alles neu gebaut.

Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen rund 31,7 Millionen Euro. Nach Angaben von Bürgermeister Klaus Pesch fließen Fördergelder in Höhe von rund 2,9 Millionen Euro. Ein wichtiger Aspekt war dabei der Baustil der 70er-Jahre, der durch den alten Ratstrakt dokumentiert wird und ein Argument bei der Bewilligung von Fördermitteln war. Ratingen als trutzige und eigenständige Stadt — diese Botschaft sollte mit Hilfe dieser Architektur hinterlegt werden.

Zwei Kräne werden sich auf der Baustelle drehen, zu Spitzenzeiten werden bis zu 100 Personen auf dem Areal arbeiten. Während der Westtrakt saniert und hergerichtet wird, läuft der Rohbau in den anderen Bereichen. Köster wartet also nicht, bis ein Projektabschnitt beendet ist. „Die einzelnen Maßnahmen laufen parallel ab“, erzählte Leonhart.

Die DU Diederichs Projektmanagement AG und Co. KG mit Sitz in Wuppertal wird darauf achten, dass der Zeit- und Finanzplan eingehalten wird. Dafür sind Vorstand Thomas Hausmann und sein Team verantwortlich. Und sie sind zuversichtlich, dass alles klappt.

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