1300 Bürger räumen auf

Zum zwölften Mal veranstaltete die Stadt den Dreck-weg-Tag — zum letzten Mal nach altem Muster.

1300 Bürger räumen auf
Foto: Achim Blazy

Über manche Funde kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln. Die Mitglieder der Landjugend räumen am Baubetriebshof gerade ihren Hänger leer — inklusive eines Waschbeckens und einer Toilettenschüssel. „Mir ist absolut unklar, wieso Menschen so etwas in der Natur entsorgen. In Ratingen kann man das kostenlos abgeben“, sagt Manfred Fiene, Leiter des Amtes für Kommunale Dienste: „Mich ärgert so etwas unglaublich, weil wir uns sehr bemühen, unsere Stadt sauber zu halten.“

Große Glasscheiben, Lattenroste, Plakatwände, aber vor allem Glasflaschen in Hülle und Fülle haben die rund 1300 freiwilligen Helfer gesammelt, die am Samstag unterwegs waren.

Vor allem Kleinmüll war es auch, den Roman Kruschel und andere Helfer rund um das Schulzentrum Lintorf vor allem aus den Büschen zogen: „Wir haben vor allem Kondome und Flaschen gefunden“, erzählt der Familienvater. Neben zahlreichen Einzelpersonen beteiligten sich zwei Kindergärten, acht Schulen und 15 Vereine und Gruppen an der Aktion, die in diesem Jahr zum letzten Mal in dieser Form stattfand. Vor allem für die Schulen, die teilweise bereits den Freitag für die Aktion nutzten, war es die Gelegenheit, sich nicht nur auf dem eigenen Gelände sondern auch in unmittelbarer Nähe zu engagieren. So sammelten zum Beispiel über 200 Schüler des Berufskollegs entlang der Minoritenstraße, die Gebrüder-Grimm-Schule in Süd war mit 175 Kindern im Einsatz.

Manfred Fiene vermutet übrigens, dass es häufig keine Ratinger sind, die ihren Müll in der Natur entsorgen: „Ich gehe eher davon aus, dass das Durchfahrer sind, die aus Städten kommen, in denen die Entsorgung Geld kostet.“

Viele Helfer sind übrigens vom allerersten Tag an dabei, haben ihre Stammecken, an denen sie Jahr für Jahr sauber machen. Den Abschluss des Sammeltages bildete übrigens traditionell eine kleine Party auf dem Baubetriebshof an der Sandstraße, bei der es unter anderem eine Suppe aus der Gulaschkanone der Freiwilligen Feuerwehr gab.

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