Ratingen schmust mit Düsseldorf

Auf der Expo Real in München geht Ratingen bewusst auf Distanz zum Kreis Mettmann — und präsentiert sich mit der Landeshauptstadt.

Kreis Mettmann. Es ist ein Schaulaufen der Bürgermeister, Landräte, Investoren und Projektentwickler aus ganz Deutschland: Seit Montag tummeln sie sich auf dem Münchener Messegelände bei der Expo Real, mit 1500 Ausstellern aus 31 Ländern Europas größte Messe für Gewerbeimmobilien. Mit dabei ist auch der Kreis Mettmann mit seinen zehn Städten.

Wobei Ratingen unter allen Kreis-Kommunen eine Sonderstellung einnimmt. Die Werbebroschüren für Ratingen liegen zwar am Stand des Kreises Mettmann in Halle B1 aus, Bürgermeister Harald Birkenkamp und sein Wirtschaftsförderer Reiner Heinz hingegen stehen mit einem kleinen Stand direkt bei der Stadt Düsseldorf — als „Premiumpartner“, wie Birkenkamp betont.

Dass Ratingen aus der Kreisgemeinschaft auf der Expo ein wenig ausbricht, begründet Heinz wie folgt: „Von der Landeshauptstadt profitieren wir mehr, und wir identifizieren uns auch eher mit ihr als mit dem Kreis Mettmann“, sagt Heinz. „Zudem habe Düsseldorf Strahlkraft, von der wir hoffen, etwas abzubekommen.“

Konkret versucht er wie alle anderen Wirtschaftsförderer und Bürgermeister bei der Expo Real, Flächen Investoren schmackhaft zu machen. Dafür rühren sie mit der Werbetrommel für ihren Standort, führen Gespräche — so mancher hat bis zu zehn Termine am Tag und mehr.

„Genau darum geht es auch“, sagt Landrat Thomas Hendele. „Hier werden Kontakte geknüpft zu Investoren und Projektentwicklern, die auf der Suche nach geeigneten Standorten sind“, sagt er.

Dass bei den Gesprächen und dem „Netzwerken“ auf der Expo Real, wie die Bürgermeisterin von Wülfrath Claudia Panke es nennt, selten etwas konkret rauskommt, also ein Investor anbeißt — das ist den Besuchern der Expo Real klar. Sie erwarten es nicht einmal. Der Tenor unter den Bürgermeistern lautet vielmehr: Es geht mehr um die Kontaktanbahnung als um den eigentlichen Vertragsabschluss. Entsprechend inflationär werden Visitenkarten ausgetauscht.

Nichtsdestotrotz wird es in Zukunft Nachrichten geben. So gab es am Montag dann doch einige Stimmen, dass die Wirtschaftsförderer von Velbert mit einem Investor einen Vorvertrag abgeschlossen haben sollen.

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