Zu wenig Sonne über Haan

Die Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Haaner Felsenquelle produziert seit sieben Jahren Strom. 2008 war aus Sicht der Betreiber ein schwaches Jahr.

Haan. Wenn die Sonne scheint, freut sich Frank Wolfermann vielleicht noch ein bisschen mehr als andere Menschen. Denn es sind nicht nur die Solaranlagen auf seinem Einfamilienhaus am Bandenfeld, die dann Strom und Wärme erzeugen, sondern auch die 310 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Lagerhalle des Haaner Felsenquelle. Seit 2002 am Netz, wird über sie regelmäßig Strom ins öffentliche Netz des RWE eingespeist - je nach Wetter mal mehr und mal weniger.

"2008 war schon ein recht schwaches Jahr", sagt Wolfermann, einer der Geschäftsführer der Bürgerenergie Haan GbR, die im September 2001 beschlossen hat, die Fotovoltaikanlage zu errichten. 710 Kilowattstunden haben deren Module im vergangenen Jahr erzeugt.

Zum Vergleich: "Das beste Ergebnis haben wir 2003 erzielt. Das war ein Superjahr", sagt Wolfermann. 900 Kilowattstunden wurde mit Hilfe der Sonne erzeugt. "Damals ist auch ein Wechselrichter ausgefallen. Sonst hätten wir noch mehr produziert", sagt Wolfermann.

Wechselrichter wandeln den von der Fotovoltaikanlage erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom, denn nur der darf in das RWE-Netz eingespeist werden. Auch vergangenes Jahr ist einer der sieben Wechselrichter ausgefallen. Noch ein Grund für die nicht so gute Bilanz des vergangenen Jahres. Dass das sonnige Wetter zu Beginn des neuen Jahres die Bilanz 2009 entscheidend verbessern wird, glaubt Wolfermann nicht. Die Sonne steht im Winter zu tief, das bringt keine guten Erträge. Idealer weise müsste die Sonne senkrecht über den Modulen stehen.

Dennoch sei die Anlage durchaus profitabel. "Man muss das auf 20 Jahre sehen", sagt Wolfermann. "Nach zehn Jahren ist die Anlage abbezahlt, "dann kriegen wir eine ganz hübsche Rendite." Überhaupt lasse sich mit Fotovoltaikanlagen gutes Geld verdienen. Aber: "Man muss genau hinschauen, exakt rechnen und vergleichen", sagt Wolfermann. Seine Empfehlung: "Am besten man unterhält sich mit Leuten, die schon eine solche Anlage betreiben. Nicht jede Anlage lohnt sich."

Bestes Beispiel sei die ursprünglich für das Dach des neuen städtischen Betriebshofs an der Straße Ellscheid geplante Anlage. "Dort wollten wir einige Module installieren, aber das hat sich nicht gerechnet." Das Trapezdach des Neubaus hätte die Fotovoltaikanlage nicht getragen. "Da hätten wir noch ein passendes Gestell aufsetzen müssen. Auch waren die Module zu der Zeit sehr teuer", sagt Wolfermann. Doch wenn sich auf einem anderen Dach in der Stadt die Gelegenheit bieten würde, eine weitere Anlage aufzubauen, wäre Wolfermann sofort dabei. Auch wenn der Systemberater im Ruhestand gesteht: "Das war immer nur ein Hobby. Von der Technik habe ich keine Ahnung. Hauptsache es funktioniert."

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