Weißes Haus: Kritik am Abriss

Wann mit dem Anbau des Seniorenheims St. Elisabeth begonnen wird, ist noch nicht klar.

Mettmann. Mit dem Weißen Haus ist im Februar dieses Jahres ein geschichtsträchtiges Gebäude aus dem Mettmanner Stadtbild verschwunden. Das Gebäude wurde abgerissen. Anstelle des ehemaligen Klostergebäudes an der Düsseldorfer Straße will das Senioren- und Pflegezentrum Haus St. Elisabeth einen viergeschossigen Neubau errichten. Doch passiert ist dort bislang nichts, kritisiert Thomas Dinkelmann von der Initiative Stadtbildpflege und Denkmalschutz im Mettmanner Bürgerforum.

Der Abriss des „Weißen Hauses“ war beschlossen worden, weil das Haus St. Elisabeth erweitert werden muss, um die Anforderungen des neuen Landespflegegesetzes erfüllen zu können. Das Gesetz schreibt vor, dass Senioren- und Pflegeeinrichtungen bis zum Jahr 2018 mindestens 80 Prozent Einzelzimmer vorhalten müssen, so Geschäftsführer Stefan Wigge. „Das können wir im Bestand nicht organisieren.“

Abgesehen von der schlechten Bausubstanz sei das Haus für eine moderne Pflegeeinrichtung nicht zu gebrauchen gewesen. Deshalb hätten der Verwaltungsrat und der Kirchenvorstand beschlossen, das Haus abzureißen.

Dinkelmann bedauert in einer Pressemitteilung einmal mehr, dass das Haus verschwunden ist. Während des Abrisses sei auf einem großen Bauschild „Wir investieren in die Zukunft“ zu lesen gewesen sein. Dinkelmann: „Als der letzte Ziegelstein abgetragen war, verschwand auch diese Tafel wieder“. Ohne große Not, behauptet Dinkelmann, sei ein ortsgeschichtlich bedeutsames Gebäude zerstört worden. „Von einer Investition in die Zukunft fehlt dagegen jede Spur“, ärgert sich Dinkelmann. Er fordert, dass die Stadt Abrissanträgen nur ausnahmsweise zustimmt, und zwar dann, wenn direkt eine attraktive Neubauplanung vorgelegt wird.

Dass an der Düsseldorfer Straße anstatt eines Rohbaus eine Grünfläche angelegt wurde, hänge mit den Erweiterungsplänen des benachbarten Kindergartens St. Lambertus zusammen, sagt Wigge. „Aufgrund der eingefrorenen Fördergelder des Landes verzögere sich die Erweiterung, die notwendig wird, um Plätze für Kinder unter drei Jahren zu schaffen. Wigge: „Durch die zeitliche Verzögerung des Kita-Ausbaus, kippte auch unser Zeitplan für den Neubau.“ Nach Informationen der WZ plant die Kirche für ihre Kita inzwischen keinen An- sondern einen Neubau.

Sobald die Arbeiten für den Erweiterungsbau der Kita abgeschlossen sind, soll mit dem Neubau des Hauses St. Elisbaeth begonnen werden. „Ob 2012 oder 2013 mit den Arbeiten begonnen wird, können wir jetzt noch gar nicht sagen“, erklärt Geschäftsführer Wigge. An den Plänen werde aber festgehalten.

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