Wasserreservoir steht unter Denkmalschutz

Der 1903 erbaute Hochbehälter mit charakteristischer Fassade versorgte die Stadt mit Wasser.

Wasserreservoir steht unter Denkmalschutz
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Der Wasserhochbehälter „Eistringhaus“ ist jetzt unter Denkmalschutz gestellt worden. Östlich der Stadt bei der Hofschaft Estringhaus befindet sich auf einem Hügel und 185 Metern über NN der um 1903 errichtete, teils erdbedeckte, mit zwei Kammern ausgestattete Wasserhochbehälter mit seiner repräsentativen fortifikatorisch-neogotisch anmutenden Schaufassade. Er diente als zentrales Trinkwasserreservoir der Stadt Mettmann und gehörte zu dem modernen Wasserversorgungssystem der Stadt, das im Jahr 1900 angelegt wurde und das die bis dahin übliche Wasserbeschaffung aus Haus- und Hofbrunnen ablöste.

Bis heute ist der landschaftsprägende, authentisch überlieferte Bau ein anschauliches Zeugnis der damals modernen städtischen Infrastruktur in Mettmann, sagte Elke Schmitz von der Unteren Denkmalbehörde. Nördlich des Wasserhochbehälters verläuft der Mettmanner Bach, im Westen führt die alte Kölnische Landstraße bis heute nach Wülfrath.

Die Stadt Mettmann erhielt im Jahr 1900 eine zentrale Wasserversorgung. Bis dahin bezog man das Trink- und Brauchwasser aus Haus- und Hofbrunnen. Der Wasserhochbehälter, auch als Wasserwerk an der Gau bezeichnet, wurde wahrscheinlich 1903 als städtisches Trinkwasserreservoir errichtet. Von hier ging ein Rohrnetz von zunächst 12 Kilometern aus, an das anfangs 339 Häuser angeschlossen waren.

Der Wasserhochbehälter wurde im Adressbuch von 1906/07 als „Pumpstation (Stadt Mettmann), Obmettmann“ aufgeführt. Im Adressbuch von 1909/10 ist der Bau als „Wasserwerk-Pumpstation, Obmettmann zur Gau“ verzeichnet. Da der Wasserbedarf stieg, die eigenen Wasservorkommen und Kapazitäten aber begrenzt waren, schloss sich die Stadt Mettmann 1927 dem Wasserwerk Wuppertal, 1954 den Stadtwerken Düsseldorf an. Ab 1956 wurden auch die ländlichen Gebiete in die zentrale Wasserversorgung integriert. Am 1. Januar 1979 wurden das Wasserwerk und damit die Wasserversorgung Mettmanns den Stadtwerken Düsseldorf vollständig übertragen.

Charakteristisch für den denkmalwerten Wasserhochbehälter ist die repräsentative Schaufassade: eine dreiachsige, klassisch gegliederte Putzfassade im neogotischen Stil mit mittiger hölzerner bauzeitlicher Eingangstür und flankierenden Fensteröffnungen, bekrönt von einer mittelalterlich-fortifikatorisch anmutenden Attika mit schlichten Zinnen. An dieser Fassade ist ein vermutlich bauzeitliches Schild erhalten mit der Aufschrift „Trinkwasseranlage. Zutritt streng verboten. Städt. Wasserwerk“. Zudem ist über dem Haupteingang die fragmentarisch erhaltene Aufschrift „Wasserwerk Mettmann 1903“ überliefert, die integraler Bestandteil des Denkmals ist. Zum Wasserhochbehälter zugehörig ist der historische Weg von Süden, der noch deutlich erkennbar ist und erhalten werden sollte.

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