Fußball Hilden bringt Führung über die Zeit

Hilden/Monheim. · Fußball-Oberligist besiegte Ratingen 3:2. Die Gäste vergaben eine große Chance in der Schlussminute.

VfB-Kapitän Stefan Schaumburg setzte sich in dieser Szene gegen Fatih Özbayrak durch.

VfB-Kapitän Stefan Schaumburg setzte sich in dieser Szene gegen Fatih Özbayrak durch.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Jubel und Enttäuschung lagen am Ende dicht beeinander. Während die Oberliga-Fußballer des VfB Hilden nach dem 3:2 (1:1)-Sieg über Ratingen 04/19 passend zur Karnevalszeit mit ihren Fans „Humba täterä“ intonierten, mussten die Gäste mit einem Wechselbad der Gefühle fertig werden. „Ein Punkt wäre verdient gewesen“, sagte Alfonso del Cueto: „Wir hatten die klareren Chancen, sind spielerisch besser“, fand der Ratinger Trainer.

Eine davon hatte Kaan Terzi, der nach einer Hereingabe von der linken Seite am kurzen Pfosten ganz frei stand, den Ball aber lediglich an die Latte köpfte (90.). „Das Tor muss er machen“, stellte del Cueto fest und erklärte gleich hinterher: „Er ist halt etwas klein, hat auf einmal gemerkt, dass er springen muss.“

Den Hildenern kam das gerade recht, retteten sie doch so in einer turbulenten Schlussphase drei Punkte, die wichtig waren, um sich endlich mal ein kleines Polster zur Abstiegszone zu verschaffen. Einen wirklichen Sprung in der Tabelle machten sie allerdings nicht, kletterten lediglich einen Platz und überholten dabei den ETB SW Essen, der bei der TuRU unterlag.

Es dauerte eine Weile, bis beide Mannschaften auf Touren kamen. Das lag vielleicht auch daran, dass kurz vor dem Anpfiff Regen einsetzte – manch einen Zuschauer hielt das wohl vom Besuch des Derbys ab. Das nahm richtig Fahrt auf, als Phil Spillmann einen Freistoß zur Ratinger Führung in den linken Winkel jagte (21.). Torhüter Marvin Oberhoff hatte keine Abwehrchance. Nun folgte die stärkste Phase der Gäste in der ersten Halbzeit. So strich ein Dropkick von Emrah Cinar am linken Pfosten vorbei (23.). Dann verpasste Cinar einen langen Freistoß von Fatih Özbayrak nur knapp mit dem Kopf (28.).

Der VfB 03 fand nach einer halben Stunde besser ins Spiel. Talha Demir schoss einen Freistoß aus rund 30 Metern aufs Tor, aber Keeper Marius Gerhardt tauchte in die rechte untere Ecke ab und lenkte den Ball ins Toraus (35.). Drei Minuten später schob Spillmann im Zweikampf gegen Pascal Weber – für Schiedsrichter Dustin Sperling war die Aktion jedoch keinen Elfmeterpfiff wert. Kurz danach beförderte Spillmann das Leder nach einer Hildener Hereingabe nur knapp über den rechten Winkel des eigenen Tores. Ein weiterer Freistoß von Demir aus 25 Metern brachte dem VfB 03 den Ausgleich – Torhüter Gerhardt streckte sich vergeblich (45.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit senkte sich ein langer Ball von Patrick Percoco fast ins Ratinger Gehäuse, aber Gerhardt lenkte die Kugel gerade noch über den Querbalken.

Nach der Pause hatte das Team von del Cueto die erste Möglichkeit, doch der 20-Meter-Freistoß von Spillmann ging an die Latte (52.). Zehn Minuten später brachte ein Freistoß, den es nach Ansicht von del Cueto gar nicht hätte geben dürfen, den Hildenern die 2:1-Führung. Talha Demir zog ab und Gerhardt hob sich das Leder selbst in den Kasten.

Es ging Schlag auf Schlag weiter. Erst parierte Gerhardt einen strammen Schuss von Patrick Percoco (66.), dann wehrte Oberhoff einen Versuch von Moses Lamidi zur Ecke ab (68.). Kurz danach setzte sich Stefan Schaumburg auf der linken Seite durch, gab den Ball von der Grundlinie scharf vor das 04/19-Gehäuse und Zissis Alexandris markierte das 3:1 (73.).

Die Ratinger schüttelten sich kurz, setzten dann zur Schlussoffensive an. Tobias Peitz erzielte den 2:3 Anschluss (80.). Doch zu mehr reichte es nicht.

Marc Bach atmete nach dem Abpfiff tief durch. Dann stellte der Trainer des VfB 03 fest: „Es war wichtig, dass wir das Ding nach dem 3:1 nach Hause bekommen haben. Wir hatten in der 90. das Glück des Tüchtigen, das wir uns in der halben Stunde zuvor erarbeitet haben.“

FC Monheim fuhr lockeren 3:1-Erfolg gegen Duisburg ein

Der FC Monheim wollte zwar nicht direkt vor Begeisterung tanzen, konnte sich am Wochenende aber schlechtes Gewissen in den Karnevals-Auftakt stürzen. Im Rücken hatten die Monheimer schließlich ein 3:1 (2:0) über den Tabellenletzten FSV Duisburg. Durch den Erfolg stockte die Mannschaft von Trainer Dennis Ruess ihr Konto auf 20 Punkte auf – und steht nun zwei Spiele vor dem Ende der Hinrunde bei genau der Hälfte der Marke, die in der Regel für den Klassenerhalt reicht. „Dieses Ziel wollten wir unbedingt zumachen“, sagte Ruess.

Die Sorge, das Schlusslicht Duisburg zum Stolperstein werden könnte, war schnell vom Tisch. Die Weichen für einen ruhigen Tag stellte Noah Salau bereits in der 5. Minute, als er kurz hinter der Mittellinie ein Solo startete. Der Defensivmann ließ auf seinem Weg nach vorne mehrere Duisburger schlecht aussehen, ehe er den Ball aus rund 14 Metern Entfernung sehenswert im Tor unterbrachte. „Das hat er stark gemacht“, lobte Monheims Coach. Nur zehn Minuten später markierte Eray Bastas das 2:0 (15.).

Monheim behielt die Kontrolle, ohne zu glänzen, und hätte seine Führung ausbauen können, vergab jedoch mehrere Chancen. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit. Matteo Agrusa erzielte das 3:0 (53.). Anschließend begannen die Gastgeber, fahriger zu wirken. Per Foulelfmeter fiel noch das 1:3 (86.) aus Duisburger Sicht. „70 Minuten war das von uns in Ordnung“, meinte Ruess, der positiv hervor hob: „Wir haben drei Tore aus dem Spiel heraus erzielt. Zuletzt hatten wir ja viel über Standards gemacht.“

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