Verkaufsoffener Sonntag in Mettmann: Die Oberstadt ist nicht dabei

Nur 40 Einzelhändler haben sich angemeldet, aber 100 machen mit.

Mettmann. "Die Konsumkrise ist noch nicht da", sagt Peter Ratajczak, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft "Mettmann Impulse. "Gleichwohl nehmen wir die Signale auf und denken perspektivisch."

Am 3.Mai lädt "Mettmann Impulse" von 13 bis 18 Uhr zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Ratajczak: "Es wird der erste verkaufsoffene Sonntag nach der Schließung von Hertie. Mal sehen, wie sich das auswirken wird." Zugpferd für einen Bummel durch Mettmann wird einmal mehr die Autoschau auf dem Jubiläumsplatz sein. Am Samstag und Sonntag präsentieren acht Autohäuser 24 Fahrzeuge und Motorräder.

Ohne die Autoschau hätte Ratajczak den verkaufsoffenen Sonntag nicht durchführen können. "Die Autoschau ist nicht nur die Hauptattraktion, über sie bekommen wir den Sonntag auch refinanziert. Immerhin entstehen Kosten zwischen 6000 und 8000 Euro", sagt Ratajczak.

Er ist ungehalten darüber, dass sich gerade einmal 40 Geschäfte für den verkaufsoffenen Sonntag angemeldet haben und sich damit auch an den Unkosten beteiligen. Ratajczak: "Ich gehe davon aus, dass tatsächlich rund 100 Geschäfte mitmachen werden." Die Geschäftsleute in der Oberstadt haben sich kollektiv dazu entschieden, die Ladentüren nicht zu öffnen, weil am Sonntag in St. Lambertus Kommunion gefeiert wird.

In der Jugendwerkstatt hat die Werbegemeinschaft 100 Plakatständer anfertigen lassen. Und der Mettmanner Grafiker Ingo Grenzstein hat fürs Frühlingsfest ein "neues, frisches Plakat" entworfen, mit dem fürs Wochenende geworben wird.

Außerdem bieten die Veranstalter mehr Essstände als bisher. Am Samstag wird beispielsweise die Feuerwehr von 11 bis 13 Uhr unterm Waschbrett am Jubiläumsplatz Erbsensuppe zugunsten des Feuerwehrfördervereins verkaufen. Die Jazzformation "Schwiegermutters Liebling", das Tambourcorps "Gruß an Europa" und die Luftballon-Künstler Siebert werden durch die Innenstadt ziehen und für Unterhaltung sorgen.

Laut Ratajczak warteten die Einzelhändler in der Stadt schon gespannt auf das, was in das ehemalige Karstadt-/Hertie-Haus kommt. Das Bonner Immobilienbüro Phoenix development GmbH will dort ein neues Einkaufszentrum etablieren (WZ vom 27. März). "Es ist ganz wichtig, dass dort wieder etwas hinkommt. Ansonsten geht die Einkaufsstadt Mettmann vor die Hunde", sagt Ratajczak.

Einen Lebensmittelmarkt im Erdgeschoss auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern hält Ratajczak nicht für gut. "Das würde mit Sicherheit Auswirkungen auf die Nahversorgung in anderen Stadtteilen haben." In Mettmann gebe es genügend Discounter. meint Ratajczak. "Gehen Sie doch mal zum Lidl an der Seibelstraße. Eine Kasse geöffnet und keine Schlange."

Aber auch bei Strauss innovation, so der Chef von "Mettmann Impulse" sei längst nicht mehr als Gold was glänzt. "Das wird’s wohl auch schwierig."

Dass die Oberstädter Mettmann Impulse nicht nur für den kommenden Sonntag, sondern auch für einen vierten geplanten verkaufsoffenen Sonntag die kalte Schulter gezeigt hat, wurmt Ratajczak. Er hätte gerne zum Chor- und Musikfestival sowie der Kunstmeile die Geschäft geöffnet. "Aber da bin ich nicht auf offene Ohren gestoßen."

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