Unterfeldhaus: Warten aufs Bürgerbüro

Nach wie vor fehlt es an geeigneten Räumen. Die Stadt sucht allerdings weiter.

Erkrath. "Da waren wir wohl ein wenig zu euphorisch", gesteht Bürgermeister Arno Werner, wenn er auf das Thema "Bürgerbüro in Unterfeldhaus" angesprochen wird. "Damals sah es allerdings auch wirklich gut aus."

"Damals" - das war in der Vorweihnachtszeit des vergangenen Jahres, als die CDU versprach, in dem Ortsteil ein mobiles Bürgerbüro zu realisieren. "Endlich", dachte die 5000-Seelen-Gemeinde in Erkraths Süden.

Denn jahrelang waren dort alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt worden, um der Unterversorgung zumindest teilweise Herr zu werden - vergeblich. Die Aussicht auf ein wenigstens kleines, mobiles Bürgerbüro, das für einige Stunden pro Woche seine Pforten öffnet, war der Lichtstreif am Horizont.

Doch dieser Traum ist geplatzt - zunächst und wohl auch auf Sicht. "Wir werden nicht aufgeben. Es laufen weiterhin Gespräche", sagt Arno Werner. Man müsse eigentlich nur jemanden finden, "an den wir uns dranhängen können".

Aus wirtschaftlichen Gründen will es die Stadt vermeiden, eigene Räumlichkeiten rund um den Neuenhausplatz anzumieten und stattdessen woanders mit einsteigen. Da war zum Beispiel die Sparkasse im Gespräch, die dann aber absagte. "Das hatte hausinterne Gründe", so Werner, der jetzt händeringend Ersatz sucht - bisher aber noch nicht fündig geworden ist.

"Wir haben das Ganze zuletzt allerdings auch etwas zurückgestellt - zwangsläufig", sagt Ordnungsamtsleiterin Sylke Sackermann. Grund waren die Kommunalwahlen, die alle Kräfte bündelten. Daran werde sich zumindest bis zum 27. September, dem Termin der Bundestagswahlen, nichts ändern.

"Im Wahlamt sind schon jetzt 1500 Anträge auf Briefwahl eingegangen", erklärt die für die Bürgerbüros zuständige Ordnungsamtsleiterin, die gleich mehrere ihrer acht Mitarbeiterinnen aus den beiden Büros in Alt-Erkrath und Hochdahl dafür abstellen muss.

Ein weiterer Grund, sich lieber in ein gemachtes Nest zu legen, als etwas ganz Eigenes auf die Beine zu stellen, sei die Sicherheit. "In den Bürgerbüros arbeiten ausschließlich Damen", erklärt Arno Werner. "Und die dürfen nicht allein bleiben. In eigenen Räumen müssten wir zwei Mitarbeiterinnen einsetzen. Können wir uns in anderen Büros mit Personal ,einkaufen’, wäre das nicht nötig."

Und was passiert, wenn sich kein Geschäftsinhaber oder Firmenchef in näherer Umgebung bereit erklärt, Platz für ein Büro abzutreten? "Dann werden wir uns eben etwas anderes einfallen lassen", sagt Sylke Sackermann. "Aber ich kann versprechen: Wir sind an der Sache dran - und wir werden auch eine Lösung finden."

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