Unterbach: 365 Tage wie ein König gelebt

Brauchtum: Am Montag endet die Amtszeit des amtierenden Schützenkönigs der St.Hubertus Bruderschaft, Gerd Fuhrmann. Ein Rückblick.

Unterbach. Es war der Höhepunkt ihres Jahres: Am Sonntag standen die Repräsentanten der St. Hubertus Schützenbruderschaft, das Königspaar Gerd und Angelika Fuhrmann, noch einmal im Mittelpunkt. Und das bereits um 6 Uhr am Morgen: "Das Abholen des Königs - zum Leidwesen der Kameraden. Ihnen tun bereits vorher die Füße weh", sagt Gerd Fuhrmann lachend. Das diesjährige Königspaar ist in Unterfeldhaus zu Hause, einen ordentlichen Fußmarsch entfernt vom Festzelt auf der Wiese am Zault.

"Ich war zum ersten Mal König. Das war ein super Jahr, durch nichts zu toppen", schwärmt Fuhrmann. "Nachdem ich den Vogel abgeschossen hatte, umringten mich so viele Gratulanten, dass meine Frau nicht mehr an mich heran kam", erinnert er sich an den Tag, als er das Königsvogelschießen für sich entschied.

Immer an seiner Seite: Ehefrau Angelika Fuhrmann. "Es war ein sehr schönes Jahr - aber auch ein sehr anstrengendes. Im Gegensatz zu meinem Mann bin ich noch berufstätig. Seit Mai waren wir an jedem Wochenende unterwegs. Ich war froh, wenn ich zwischendurch einfach mal ein bisschen im Garten sitzen konnte", gibt sie zu. "Wir haben sogar auf Urlaub verzichtet, um uns ganz den Aufgaben als Königspaar widmen zu können."

Beide sind mit dem Brauchtum groß geworden. "Ich bin in einem Dorf in der Nähe von Haltern aufgewachsen. Da waren alle im Verein: Das gehörte dazu", erzählt Angelika Fuhrmann, die damals Mitglied im Spielmannszug war. Ihr Mann - geboren in der Düsseldorfer Altstadt - war als Kind im Pagenchor. "Seit 1998 gehöre ich den St. Hubertus Schützen an."

Der große Einsatz und die lange Verbundenheit der Fuhrmanns mit der Tradition ist vielleicht der Grund dafür, dass im vergangenen Jahr alles glatt lief. Gerd Fuhrmann überlegt, schüttelt dann lachend den Kopf. "Es gab keine Pannen. Ich kann weder dem Vorstand noch den Kameraden etwas in die Schuhe schieben", sagt er mit einem Augenzwinkern. "Es passte einfach alles. Die Gemeinschaft wird bei uns im Verein ganz groß geschrieben. Einmal habe ich meine Königskette vergessen - das kostete Strafe und eine Runde für die Kameraden."

Nachdem das Ehepaar am Sonntag den Höhepunkt seines Königsjahres erlebte, steht am Montag die Suche nach den Nachfolgern an: Um 16 Uhr beginnt das Königsvogelschießen, um 20 Uhr der Krönungsball im Festzelt.

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