Mettmann Maskenpflicht: „Die Vernunft siegt“

Mettmann. · Besucher des Wochenmarkts und der Galerie Königshof haben kein Problem damit, dass weiterhin Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Es gehe schließlich immer noch darum, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen und Menschen aus Risikogruppen zu schützen.

 Frank Mäcke beobachtet an seinem Stand auf dem Markt, dass die Nachfrage nach Masken nach wie vor da ist.

Frank Mäcke beobachtet an seinem Stand auf dem Markt, dass die Nachfrage nach Masken nach wie vor da ist.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wer in Geschäften oder auf dem Wochenmarkt unterwegs ist, muss einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Weil die Zahlen der an Corona-Erkrankten rückläufig sind und das Kaufverhalten der Leute noch immer zurückhaltend ist, steht die Maskenpflicht in der Kritik. Es wird gar von einer Abschaffung gesprochen.

Bei den Marktbeschickern und den Kunden jedoch zählt vor allem eins: ein vernünftiger Umgang mit den Masken. Margit Hilden steht hinter einer Virenschutzplane und ist deshalb von der Maskenpflicht befreit. „Nur wenn ich den Stand verlasse, muss ich eine Maske überziehen“, sagt die Obst- und Gemüseverkäuferin. Durch die Plane und die Masken sei die Verständigung etwas anstrengend, die Kunden seien jedoch alle vernünftig. „Sie halten sich an die Maskenpflicht und an den Abstand.“ Zwar sei „vor Corona mehr losgewesen“. Über geringere Umsätze kann sich Margit Hilden nicht beschweren. „Im Gegenteil, es sind eher mehr Leute gekommen, weil sie die Läden gemieden haben.“

Es gibt viele Gründe, warum momentan weniger geshoppt wird

Dass eine Aufhebung der Maskenpflicht den Umsatz im Einzelhandel ankurbeln soll, hält auch Jörg Timp für unrealistisch. „Das glaube ich nicht, dass dann mehr geshoppt wird“, meint der Marktbesucher. Die Maske halte ihn nicht vom Einkaufen ab. „Da gibt es andere Gründe, weshalb ich gerade darauf achte, nicht so viel Geld auszugeben.“ Zwar sei die Maske nicht unbedingt angenehm, „vor allem für Brillenträger.“ Timp sieht sie dennoch als „Notwendigkeit, wenn viele Leute zusammenkommen.“ Sie halte die Leute auch davon ab, sich wieder in die Arme zu fallen. Sie erinnere daran, dass eben noch nicht alles sicher ist.

Ursula Bergmann (84) sieht die Maske gelassen. „Mich stört sie nicht“, erklärt sie. Acht Wochen sei sie nicht raus gegangen. „Die Kinder haben alles besorgt.“ Mit Maske traut sie sich nun wieder auf den Wochenmarkt. „Es wird vorläufig nicht ohne Maske gehen“, meint sie. Der Überzeugung ist auch Frank Mäcke, der an seinem Stand auf dem Markt vor allem Masken verkauft. „Die Nachfrage ist da. Die Masken werden uns auch noch länger begleiten, weil die Hotspots überall sind.“ Zwar seien die Leute die Masken inzwischen leid, „aber die Vernunft siegt.“

Peter Wohlleben schlendert durch die Galerie Königshof. „Nein, die Maske hält mich nicht vom Einkaufen ab“, sagt er und fügt scherzend hinzu: „Oder wäre ich sonst hier?“ Es sei eine Sache der Gewohnheit. „Am Anfang fand ich das Ding störend, inzwischen habe ich mich daran gewöhnt.“ Die Leute, die sich wegen der Masken beschweren, kann er nicht verstehen. „Es geht doch immer noch darum, Corona einzudämmen und Menschen aus Risikogruppen zu schützen.“

„Viele beschweren sich schon, wenn sie die Maske zwei Minuten aufhaben, dass sie keine Luft bekommen“, erzählen Angelika und Peter Baczkowski vom Grillstand auf dem Wochenmarkt. „Wir tragen sie teilweise 15 Stunden am Tag.“ Doch ohne Maske gibt es eben auch keine Wurst mit Pommes. „Manche Leute werden dann auch frech“, berichtet Angelika Baczkowski.

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