Mettmanner Innenstadt Abendliches Einkaufen im Mondschein

Mettmann. · Händler und Kunden ziehen eine positive Bilanz. Den Kunden gefällt, dass es nicht so hektisch ist wie beispielsweise an Samstagen.

 Die Freiheitstraße war beim Late-Night-Shopping schön erleuchtet.

Die Freiheitstraße war beim Late-Night-Shopping schön erleuchtet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Über Mettmann stand eine goldene Mondsichel am Himmel und schien wohlwollend auf die lange Einkaufsnacht herunterzublicken. Bis um 21 Uhr konnte am Freitag in der Mettmanner Innenstadt eingekauft werden. Die teilnehmenden Einzelhändler hatten rote Teppiche für ihre Kunden ausgelegt und Kerzen entzündet, die einen heimeligen Schein verbreiteten. Es war das vierte Late-Night-Shopping und doch war in diesem Jahr alles anders. Wegen Corona konnten viele gewohnten Aktionen nicht stattfinden. Doch die Einzelhändler ließen sich davon nicht abschrecken.

Not macht eben erfinderisch. Und so hatten sie sich eben andere Attraktionen für ihre Kunden einfallen lassen. „Normalerweise haben wir immer eine Bar hier“, erzählt Martina Michalke vom Modegeschäft Frieda’s. „Das ist wegen Corona natürlich nicht möglich. Deshalb gibt es heute selbstgemachten Eierlikör und selbstgebrannte Mandeln, die die Kunden mitnehmen können. Als Ersatz für das fehlende Bargeschehen.“

Vor allem winterliche Jacken und Mäntel waren angesichts sinkender Temperaturen bei den Kundinnen gefragt. Trotz Maskenpflicht und Abständen war immer etwas los in Frieda’s Modegeschäft. „Es wird gut angenommen“, freut sich Martina Michalke über den regen Zulauf am späten Abend. „Wir waren erst ein bisschen unsicher, ob die Leute sich trauen, aber wir hatten schon viel zu tun.“

Gerade, weil das Geschäft in der letzten Zeit eher zäh laufe, freut sich Martina Michalke, dass das Late-Night-Shopping die Menschen in die Innenstadt und in die Geschäfte locken kann. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man so etwas auf die Beine stellt und die Leute dann auch kommen“, sagt sie. Manuela Siefers trägt eine Einkaufstüte mit sich. Sie ist bereits fündig geworden.

„Ich habe die Gelegenheit genutzt, um mir in Ruhe ein etwas wärmeres Shirt zu kaufen“, berichte sie. Das Late-Night-Shopping ist für sie eine gelungene Aktion. „Ich freue mich da immer drauf, weil die Stimmung so entspannt ist, bei den Verkäufern und den Kunden. Es ist anders als an einem Samstagvormittag.“

Vor dem Blumengeschäft Speck ist schon fast Weihnachten, dort verbreiten Weihnachtsdeko, Adventskränze, Tannenzweige und natürlich Kerzen eine feierliche Atmosphäre. „Wir sind hoch motiviert“, erklärt Elke Speck. Am Late-Night-Shopping beteiligen sie sich gerne, obwohl Corona sie gar nicht so schlimm trifft, wie es das bei anderen Einzelhändlern tut. „Floristen haben nicht so hohe Ein-bußen, weil es sich die Leute daheim schön machen.“ Und dazu gehören Blumen.

„Eine Kundin erzählte, dass sie das Geld, das sie früher für Glühwein ausgegeben hätte, nun in Blumen investieren würde“, berichtet Elke Speck. Die aktuellen Weihnachtsfarben seien Rosa und Gold. „Aber auch Rot, ganz traditionell“, so Speck. Daneben seien vor allem „ganz verrückte Sachen“ gefragt, wie beispielsweise ein Adventskranz, der mit güldenen Schuhen und Miniatur-Sektgläsern geschmückt ist. „Verrückte Sachen in einem verrückten Jahr“, sagt Elke Speck.

Werner Rudkowski und seine Frau Barbara nutzen die lange Einkaufsnacht für einen Abendspaziergang. „Es ist schön, wenn um diese Zeit noch Leben in der Innenstadt ist“, sagen die beiden, und ergänzen: „Klar, muss man vorsichtig sein, aber man kann auch mit Maske gemütlich einkaufen gehen.“ Und bei Mondschein macht es noch mehr Spaß.

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