Traumjob für ein Jahr: Freiwilliges Soziales Jahr im Sportstudio

Zwei junge Haaner leisten ihr Freiwilliges Soziales Jahr in einem Sportstudio ab.

Haan. Der Zivildienst könnte zum Auslaufmodell werden. Nils Völker und Yanick Schadek absolvieren lieber ein Freiwilliges Soziales Jahr statt sich auf die kürzere Alternative des Zivildienstes einzulassen. Allerdings haben die beiden Abiturienten nach eigenem Bekunden auch "einen Traumjob" gefunden. Sie arbeiten im Cityfit des Haaner Turnvereins (HTV). "Wir wussten ganz genau, was auf uns zukommt", sagen die beiden 19-Jährigen einstimmig. Denn beide sind begeisterte Sportler, die bereits seit Jahren an der Turnstraße ihre Fitness trainieren.

"Wir arbeiten in festen Schichten und haben eine Fünf-Tage-Woche", erklärt Nils den Dienstplan. Flexibilität ist Pflicht. Da kann es auch schon mal passieren, dass etwas schief geht. "Da bin ich in der Zeile verrutscht und eine Stunde zu spät zum Kurs erschienen", sagt Nils Völker.

"Ätzend ist gar nichts", beantwortet er die Frage nach eventuellem Stress. "Nur die Arbeit mit Kindern ist einigermaßen anstrengend." Gerade diese Aufgaben empfindet Yanick Schadeck hingegen als "besonders gut". Was beiden aber am meisten gefällt, ist die "Eigenständigkeit, mit der wir hier vorgehen können".

Ob sie als am Empfang arbeiten oder Kurse leiten, mit Schülern verschiedenen Haaner Schulen Ballsportarten spielen oder Ratsuchenden an den diversen Trainingsgeräten die richtigen Übungen zeigen - "das sind tolle Einblicke, die gewährt werden", so Schadeck.

Wenn dessen Zeit als "FSJler", wie die Absolventen des Freiwillige Sozialen Jahrs genannt werden, im Sommer 2010 vorbei ist, möchte er ein Auslandsjahr anschließen. "Ich würde gerne in Amerika ein Sportpraktikum machen. Am liebsten in Kalifornien." Sein Hobby könnte ein Beruf werden - Schadeck möchte später Sportmanagement studieren.

Auch Nils Völker kann sich eine sportliche Zukunft vorstellen, liebäugelt aber auch mit einem Ingenieurstudium. "Ich bin in beidem begabt. Ich muss mal in Vorlesungen und Veranstaltungen reinhören, um zu sehen, was das Passende für mich ist."

Zunächst aber unterstützen sie das Team um Katja Steinhausen, die das Sportcenter leitet und "richtig zufrieden" mit der Arbeit ihrer beiden Freiwilligen ist. Die zwei sind für sie die vierte Generation an "FSJlern". "Wie ihre Vorgänger bringt jeder unterschiedliche Kompetenzen mit."

Wie viel Spaß der Job beim HTV offensichtlich macht, hat sich herumgesprochen. Als einzige Frau unter den bislang neun "FSJlern" befand sich auch eine Dame aus Bielefeld. "Die war allerdings weniger sportlich als die beiden Jungs. Dafür war sie in Sachen Organisation spitze."

Für 2010 liegen Katja Steinhausen bereits sieben Bewerbungen junger Leute vor, die ebenfalls ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten wollen.

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