Handball TB Wülfrath triumphiert über Spitzenreiter Lank

Wülfrath/Haan. · Die Regionalliga-Handballerinnen vom TBW bezwangen Lank mit 27:23. Adler Haan verlor daheim gegen Königsdorf mit 27:31.

 Jule Kürten (am Ball) avancierte im Duell gegen den TuS TD Lank zur besten TBW-Werferin.

Jule Kürten (am Ball) avancierte im Duell gegen den TuS TD Lank zur besten TBW-Werferin.

Foto: Fries, Stefan (frs)

Eine solide Leistung reicht den TBW-Handballerinnen zum Sieg über den Regionalliga-Spitzenreiter. Zum Sturz des Tabellenführers langte der Erfolg nicht, aber die Wülfratherinnen kletterten immerhin auf den dritten Platz.

Für Michael Cisik war es eine besondere Partie, immerhin traf der TBW-Trainer auf seine ehemalige Mannschaft. Die Emotionen blieben jedoch während der 60 Minuten Spielzeit außen vor. Zumal die Begegnung in der ersten Halbzeit recht ausgeglichen verlief. Friederike Büngeler brachte die Gastgeberinnen mit 1:0 in Front. Die war jedoch schnell wieder Makulatur, denn Birte Pitzen, Torjägerin in Diensten des TD Lank, sorgte mit zwei Treffern in Folge für die Wende zum 2:1. Das war jedoch die letzte Führung der Gäste im Verlauf der gesamten Partie. Per Siebenmeter schaffte Jule Kürten den Ausgleich, dann legte Kristin Meyer das 3:2 (7.) nach. In der Folge wogte das Geschehen hin und her. „In der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan“, gestand Cisik und erläuterte: „Lank hat bewusst im Aufbau langsam gespielt, damit wir keine Chance haben, in unser Tempospiel zu kommen.“ Zur Pause hatte sein Team nur knapp mit 11:10 die Nase vorn.

Das ändere sich schlagartig nach dem Seitenwechsel. „Wir hatten im Angriff mehr Effektivität und schnelle Gegenstöße“, konstatierte Cisik. Mit einer Umstellung der Abwehr auf eine 5:1-Formation legte der Trainer die Basis. Fortan verteidigten die Wülfratherinnen offensiver gegen die Rückraum-Rechte Birte Pitzen. „Das war der Schlüssel zum Erfolg“, betonte Cisik. Ganz konnte der TBW die Linkshänderin zwar nicht ausschalten, es reichte jedoch, die Lanker Offensive ins Stocken zu bringen und Fehler des Gegners zu provozieren. Die wiederum nutzten die Gastgeberinnen zu Tempogegenstößen. Nach dem 13:12 (36.) zog das Cisik-Team innerhalb einer Minute auf 15:12 davon. Der nächste Zwischenspurt folgte nach dem 15:14 (39.) – Johanna Buschhaus, Kirsten Buiting und Kristin Meyer erhöhten auf 18:14 (41.). Über 20:15 (45.) und 24:18 (50.) bauten die Wülfratherinnen ihren Vorsprung auf 24:18 (50.) und 26:20 (53.) aus.

  Weil wegen der Hallen-Sanierung einige Partien ausfielen, absolvieren die TBW-Handballerinnen bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) das nächste Heimspiel in der Fliethe-Halle. Die Bonnerinnen belegen mit einer Begegnung mehr den vierten Rang. „Das ist ein sehr starker Gegner, deshalb müssen wir hochkonzentriert sein, wenn wir gewinnen und weiter oben dabei sein wollen“, betont Michael Cisik.Doch der Wülfrather Trainer ist optimistisch: „Wir bieten immer gute Qualität, wenn wir gegen einen hochkarätigen Gegner antreten.“

Mit einem Sieg schafft sein Team sogar den Sprung an die Tabellenspitze. Doch davon will der Coach nichts wissen. „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Die Mannschaften sind sehr eng beieinander – da werden noch einige Überraschungen kommen“, sagt er. Und hat auch die HSG Adler Haan und den HSV Frechen noch auf der Rechnung. „Die nehmen zwar die letzten Plätze ein, haben sich aber beide noch nicht aufgegeben.“ Die Liga bleibt also spannend. „Vier oder fünf Mannschaften können Meister werden. Nuancen und die Tagesform sind entscheidend – das bleibt eine enge Kiste“, stellt Cisik fest. Der TB Wülfrath will als Vizemeister der vergangenen Saison bis zum Ende ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitsprechen.

HSG Adler Haan unterliegt
TuS Königsdorf mit 27:31

Für den Regionalliga-Aufsteiger wird die Situation nach der erneuten Niederlage allmählich brenzlig. Nur ein Sieg in bislang sechs Begegnungen – das ist auf Dauer wohl zu wenig für den Klassenerhalt. „Ich hoffe, dass bei uns bald der Knoten platzt. Auch Königsdorf war spielerisch nicht besser, sondern einfach nur cleverer“, erläuterte Andre Wernicke. Dem HSG-Trainer ist jedoch klar, dass sein Team in den nächsten Spielen unbedingt punkten muss. „Noch sind die Nichtabstiegsplätze in Sichtweite. Das hilft uns aber nicht weiter, wenn wir keine Erfolge einfahren“, betonte Wernicke.

Die Gastgeberinnen sahen sich früh mit 1:4 im Hintertreffen. „Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, dass wir am Anfang nicht richtig wach sind und dann einem Rückstand hinterherlaufen“, nennt der HSG-Coach das Manko. Die Haaner Handballerinnen fanden nur langsam in die Partie und verkürzten schließlich auf 6:8 (12.). Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit zogen die Gäste wieder auf 15:10 davon.

Trainer Wernicke, der in den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel von einer 6:0-Deckung auf eine 5:1-Formation umgestellt hatte, blieb in der zweiten Halbzeit bei dieser Taktik. Gleichwohl führte Königsdorf mit 19:13 (38.). Mit einem energischen Zwischenspurt kamen die aufopferungsvoll kämpfenden Haanerinnen bis auf 21:22 heran und schöpften Hoffnung. Doch als sie beim 27:29-Rückstand im Aufbau den Ball unnötig verloren, riss nach Ansicht von Wernicke im Spiel seiner Mannschaft der Faden und die clever agierenden Gäste erhöhten noch auf 31:27. „Wir müssen in Zukunft im Aufbau ruhiger und konzentrierter agieren und überzeugender abschließen“, forderte Wernicke von seinem Team

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