Stimmen von zart bis gewaltig erklingen in der Kulturvilla

Finnische Volkslieder, knifflige Komposition und Humor begeistern.

Stimmen von zart bis gewaltig erklingen in der Kulturvilla
Foto: Red

Mettmann. Was für ein Abend! Constanze Backes, Bodo Herlyn und die Kulturvilla — eine Verbindung, die begeisterte Freude entzündet. Backes und Herlyn konnten das an der Düsseldorfer Oper engagierte Ehepaar Laura Nykänen und Sami Luttinen aus Finnland gewinnen und die Zuhörer in der Villa in wunderschöne, vorweihnachtliche Stimmung versetzen, die wirklich keine Wünsche mehr offen ließ.

Schon das vor allen Veranstaltungen geplante Kinderprogramm am Nachmittag hatte richtig guten Zuspruch gefunden und die beiden Künstler vermochten die Kinder und (Groß)-eltern in ihre Musik und Schauspielkunst einzubeziehen.

Am Abend zog dann die Lichterkönigin mit ihrem Gefolge ein und das berühmte neapolitanische Volkslied Santa Lucia begleitete diese schlichte Prozession. Emma, die Tochter der beiden Sänger, Constanze Backes mit ihren Töchtern Lili und Filomena und Laura Nykänen strahlten anmutige Würde aus. Schon die ersten finnischen Volkslieder, die die beiden Opernsänger vortrugen, versetzten die Zuhörer in winterlich nordische Stimmung: fromm, Schnee, Dunkelheit und Glockenklang — Nostalgie pur. Die 17-jährige Lili verblüffte mit zwei Soli auf der Harfe. Einfach enorm ist die Ausstrahlung dieser jungen Künstlerin, die bemerkenswert vielseitig ist, denn sie kann auch singen.

Mit eingängigen, aber unglaublich kniffeligen Kompositionen, wie „Hebe deine Augen auf...“ aus Mendelssohns Elias oder der Abendsegen aus Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ bezauberten Mutter Constanze und ihre Töchter Lili und die erst 11-jährige Filomena vollends. Laura Nykänen und Sami Luttinen unterhielten nach der Pause mit Liedern großer Komponisten, wie Jean Sibelius oder John Rutter. Letzterer sei ein ganz großer, aber wunderbar kitschig, so Constanze Backes. Der warme Alt von Laura Nykänen, der auch in der Höhe nicht in die Kopfstimme wechselte harmonierte wunderbar mit dem ungemein flexiblen Bass, der von zart bis gewaltig daher kommen konnte. Englischer Humor ist nicht aller Geschmack, aber mit dem gesungenen Schauspiel: The 12 days of Christmas gelang ein Knüller: Alle Sänger hatten ihren Texten jedes Mal einen neuen Abschnitt hinzuzufügen und das Publikum musste eine Art Refrain singen. Ein großer Spaß. Dass Opernsänger eben auch Schauspieler sind, stellte Sami Luttinen mit seinem Auftritt als Weihnachtsmann grandios unter Beweis.

Elena Zakharewitsch, die russische Mettmannerin aus Rostow am Don, war die verlässliche Begleiterin am Flügel. Während des gesamten Programms war sie präsent und stellte sich einfühlsam in den Dienst der Kunst.

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