Starkregen überschwemmt Erkrath

In Erkrath herrschte „Land unter“, Mettmann und Wülfrath blieben verschont. Die Wehren halfen in den Nachbarstädten aus.

Erkrath/Mettmann/Wülfrath. Für die Feuerwehr war es ein langer Einsatz: Bis 23 Uhr hatten die überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräfte am Dienstagabend zu tun, um die größten Schäden des Unwetters zu beseitigen. Wie Markus Steinacker von der Feuerwehr Erkrath berichtet, wurden seine Kollegen seit Einsetzen des Starkregens kurz vor 17 Uhr zu insgesamt 42 Notfällen gerufen. 80 Einsatzkräfte kümmerten sich darum, 17 Fahrzeuge waren unterwegs. Die Feuerwehr bleibt weiterhin in Bereitschaft, denn auch für die kommenden Tage sind noch Gewitter angekündigt. Wie in Mettmann, so richtete die Feuerwehr auch in Erkrath eigens eine Einsatzleitung ein, die das Geschehen koordinierte.

Nachdem sich die ersten Einsätze zunächst auf den Ortsteil Hochdahl beschränkten, zeichnete sich schon bald der Einsatzschwerpunkt im Stadtteil Alt-Erkrath ab. Hier stieg der Hubbelrather Bach an der Straße „Gink“ so weit über die Ufer, dass die anliegenden Häuser gefährdet waren. Aus Ratingen angeforderte Sandsäcke wurden indes nicht benötigt, da der Pegel schnell wieder sank. „Trotzdem mussten einige Keller ausgepumpt werden“, berichtet Markus Steinacker. In der Eisenbahnunterführung der Schlüterstraße sammelte sich Wasser. Es erreichte zeitweise eine Tiefe von 80 Zentimetern und musste ebenfalls abgepumpt werden. Außerdem pumpte die Feuerwehr Keller, Aufzugschächte und Garagen auch in Alt-Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus leer.

Zu allem Überfluss meldete die Kreisleitstelle um 21.43 Uhr auch noch eine vermeintliche Explosion von der Hattnitter Straße in Hochdahl. Erneut setzten sich alle drei Löschzüge in Bewegung. Letztlich handelte es sich bei der Explosion um den lauten Knall eines sogenannten „Polenböllers“. Der Verursacher konnte jedoch nicht ausfindig gemacht werden.

In Mettmann waren während des Unwetters 50 Kräfte im Einsatz. Acht Notfälle waren gemeldet. Damit lief das Geschehen weniger dramatisch ab als beispielsweise in Wuppertal. Das war zunächst jedoch nicht abzusehen: Um weitere Einsatzkräfte zusammenzuziehen, löste die Feuerwehr um 17.44 Uhr Sirenenalarm aus. „Die Alarmstufe wurde erhöht, nachdem wir die ersten Meldungen und Bilder aus Wuppertal bekommen hatten“, berichtet Matthias Mausbach, stellvertretender Wehrleiter. Letztlich aber konnten die Einsatzkräfte aus Mettmann sogar in Ratingen und Langenfeld helfen. Diese Einsätze dauerten bis gestern frühmorgens.

Es sei „ein Wunder, dass Wülfrath nichts abbekommen hat“, sagt der Einsatzleiter der Wülfrather Feuerwehr, Christian Dohle. Lediglich ein Löschfahrzeug war unterwegs, um die Feuerwehr in Ratingen zu unterstützen.

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