Ukrainehilfe in Mettmann und Wülfrath Wieder Notunterkünfte für Flüchtlinge in Sporthallen

Mettmann/Wülfrath · Mettmann hat bereits die Halle am Konrad-Heresbach-Gymnasium hergerichtet. In Wülfrath starten heute die Arbeiten.

 Die Feuerwehr Mettmann hat gemeinsam mit Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und weiteren Helfern der Verwaltung die Gymnastikhalle des Konrad-Heresbach-Gymnasium als Notunterkunft für Menschen aus der Ukraine hergerichtet.

Die Feuerwehr Mettmann hat gemeinsam mit Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und weiteren Helfern der Verwaltung die Gymnastikhalle des Konrad-Heresbach-Gymnasium als Notunterkunft für Menschen aus der Ukraine hergerichtet.

Foto: Feuerwehr Mettmann

In der vergangenen Woche waren Sporthallen noch die allerletzte Option, um geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufzunehmen. Doch das dynamische Geschehen zwingt die Kommunen zum schnellen Handeln. Sowohl in Mettmann als auch in Wülfrath werden nun Sportstätten zu Notunterkünften umfunktioniert. Denn jeden Tag erreichen mehr Menschen aus der Ukraine auch den Kreis Mettmann — aktuell hauptsächlich über private Kontakte oder Hilfsinitiativen. Die Kommunen wissen nicht, wie viele Menschen täglich zu erwarten sind. Das stellt sie vor große Herausforderungen.

In Mettmann wurde am vergangenen Wochenende die Gymnastikhalle am Konrad-Heresbach-Gymnasium als Notunterkunft hergerichtet. Insgesamt 13 Einsatzkräfte der Feuerwehr Mettmann stellten gemeinsam mit Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Nicole Faber-Zisselmar von der städtischen Sozialplanung 40 Feldbetten sowie Bauzäune zur Einteilung der Halle in unterschiedliche Bereiche auf. Denn die städtischen Unterkünfte sind aktuell schon bis zum Limit ausgelastet.

In dieser Woche erhält die Stadt die erste offizielle Zuweisung

„Die Notunterkunft in der Halle soll als eine temporäre Station dienen, in der die Frauen und Kinder zunächst zur Ruhe kommen können. Von dort sollen sie in eine dauerhafte Unterkunft weitervermittelt werden“, erklärt Nicole Faber-Zisselmar auf Nachfrage. In dieser Woche erhalte die Stadt auch die erste offizielle Landeszuweisung an Flüchtlingen. Sie gehe davon aus, dass die Sporthalle am Gymnasium nicht die letzte Halle sein wird, die für diesen Zweck gebraucht werden wird.

Noch für Montagabend erwartete die Stadt bis zu 50 weitere Kriegsvertriebene. Damit wären es bisher 250 Menschen aus der Ukraine in der Kreisstadt. Aktuell sei die Stadt dabei, die vielen Angebote an Wohnraum, die bereits von Mettmannerinnen und Mettmannern gekommen sind, zu ordnen. Es sollen Termine folgen, bei denen die Mitarbeiter die angebotenen Unterkünfte vor Ort prüfen. „Nicht immer ist der Wohnraum auch passend“, erklärt Faber-Zisselmar. Da es sich bei den Geflüchteten vor allem um Frauen und Kinder handle, wolle man sicherstellen, dass es das Wohnangebot zum Beispiel für einen längeren Zeitraum zur Verfügung steht.

„Wir sind auch weiterhin dankbar über jedes weitere Wohnraumangebot“, betont Faber-Zisselmar. Denn parallel zu den Menschen aus der Ukraine kommen auch weitere Flüchtlinge aus anderen Teilen der Welt, die ebenfalls durch Krieg und andere Ereignisse traumatisiert sind und ein sicheres Obdach benötigen.

In Wülfrath wird ab heute die Sporthalle des städtischen Gymnasiums an der Kastanienallee als Notunterkunft vorbereitet, weil auch hier die städtischen Unterkünfte nahezu voll sind. Schule sowie Vereine sind bereits über die Veränderung informiert worden, teilt die Verwaltung mit. Vorerst werde ein Bereich der Halle in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) für die Ankunft von bis zu 40 Personen vorbereitet, sagt Dietmar Ruda, Abteilung Bildung Sport bei der Stadt, auf Nachfrage. Bei Bedarf könne die Kapazität erweitert werden. „Wir wissen ja aktuell gar nicht, wie viele Menschen kommen“, erklärt er. Das DRK übernehme auch die Betreuung der Menschen. Die Halle sei gut geeignet, weil dort seit der Flüchtlingskrise 2015 die Infrastruktur, etwa die Sicherheitstechnik, für solche Fälle aufgestockt wurde. Das betrifft etwa die Beleuchtung oder auch Rauchmelder, erklärt Ruda. Zudem ist sie zentral gelegen.

Wie lange die Halle für die Nutzung als Notunterkunft gesperrt bleiben muss, ist unklar. Schule und Vereine können im begrenzten Umfang andere Turn- und Sporthallen für Übungszeiten nutzen. Alternativ stehen die Laufbahnen und die Leichtathletikeinrichtungen im Lhoist Sportpark zur Verfügung. „Ich hoffe, die Sportvereine rücken, wie auch schon 2015, ein wenig zusammen und zeigen ihre Solidarität“, betont Ruda.

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