Das sind die Kandidaten für Heimatpreis Das Rennen um den Heimatpreis

Mettmann · Bürger vergeben erstmals den Preis fürs ehrenamtliche Engagement. In Mettmann sind diese Kandidaten im Rennen.

 Im Rennen ist auch der Freundeskreis der Stadtbibliothek, hier die Vorstandsmitglieder Kari Jackson-Klönther, Martin Koch und Udo Gohlke.

Im Rennen ist auch der Freundeskreis der Stadtbibliothek, hier die Vorstandsmitglieder Kari Jackson-Klönther, Martin Koch und Udo Gohlke.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es sind drei Vereine, eine Gemeinschaft, ein Korps sowie ein Freundeskreis, und die Quizfrage lautet: Was haben diese Mettmanner Einrichtungen gemeinsam? Richtig, diese sechs Kandidaten sind im Verlostopf um den Heimatpreis. Kniffliger ist, wer das Rennen macht. Denn zum ersten Mal in der Geschichte dieser Auszeichnung, die in der Neandertalstadt erstmalig 2019 verliehen wurde, bestimmen Bürger direkt, wer der Gewinner wird.

Diese Neuerung hat letztlich André Bär, Fraktionschef der Linken, angestoßen. Während die Bürger zur Vergabe besagten Preises bislang nur Nominierungen abgeben konnten und der Kulturausschuss per politischem Beschluss über den Preisträger entschied und der Rat diesem Votum folgte, sind diesmal die Mettmanner selbst gefragt. Und nachdem nun also allerlei Vorschläge für theoretische Preisträger gemacht wurden und der Kulturausschuss aus den Nominierungen eine Vorauswahl getroffen hat, können ab sofort „bis zum 31. August Bürger entscheiden, an wen der Heimatpreis 2022 verliehen werden soll“, wie Stadtsprecher Thomas Lekies erklärt.

Das Verfahren ist kinderleicht und mitmachen kann jeder, der über ein Endgerät sowie einen Netzanschluss verfügt. Auf der städtischen Homepage ist via mettmann.de/web/?page_id=21342 das entsprechende Online-Formular eingestellt, das direkt ausgefüllt und abgeschickt werden kann. Eingetragen werden müssen als Pflichtfelder Vor- und Nachname sowie die E-Mail-Adresse. Das Wichtigste ist der Klick beim Wunschkandidaten. Wer allerdings mehr als einen Klick zu setzen versucht merkt: Das funktioniert nicht. Unter den Kandidaten sind alte Hasen wie der Verein Goldberger Mühle um „Obermüller“ Hans Günther Kampen, durch dessen maßgeblichen Einsatz dieses Kleinod im Straßenknick vis-a-vis des Stadtwaldes überhaupt noch gibt. „Nur mit Quatschen kommt man nicht weiter“, ist das Leitmotiv des rüstigen Seniors. Und damit das historische Baudenkmal für Kulturveranstaltungen, Ehrungen ebenso wie Trauungen nutzbar ist, braucht der Verein Geld. Und übrigens junge Mitstreiter.

So wie es sie beispielsweise beim Freundeskreis der Stadtbibliothek gibt. Vorsitzende Kari Jackson-Klönther und Mitmachende haben es geschafft, die lange vor sich hindösende Bücherei Am Kö aus ihrem ungewollten Dämmerzustand zu reaktivieren. Jede Kleinigkeit hilft dabei, diesem Förderverein dabei zu helfen eine engagierte Bibliotheksarbeit möglich zu machen. Lang ist die Liste mit Veranstaltungen, bei denen ein Führerschein zur Benutzung des bibliothekseigenen 3D-Druckers nur ein Aspekt ist. Regelmäßig werden hier Vorträge zu Sport, Sternen und der Umwelt gehalten, zuletzt gab es eine Autorenlesung – auf Englisch.

Brauchtum spielt auch für die Mettmanner eine große Rolle und gleich drei Einrichtungen des Genres sind in diesem Wettbewerb vertreten. Nahezu themengleich widmen sich Verein der Freunde des Martinszuges Mettmann sowie der Sankt Martin Verein Metzkausen jenem berühmten Mantelteiler, der quasi ein Heiliger unserer Tage ist – und das nicht nur, weil er sich rühren ließ von der Not eines Bettlers. Die legendäre Mantelteilung macht der humanen Zivilgesellschaft Mut. Und damit beide Vereine in dieser Saison wieder Feuer lodern lassen und Weckmänner verteilen können, brauchen sie Geldspritzen. Das Tambour- und Fanfarencorps der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft 1435 trat 1937 der Kolpingfamilie der Bruderschaft bei. In nicht-pandemischen Jahren nimmt das Ensemble etwa 40 Termine pro Jahr wahr, das gesellige Leben mit Ausflügen und Festen gehört auch mit dazu.

Und dass sich die Stärke einer Gemeinschaft am Wohlergehen der Schwachen misst, zeigt sich auch bei der Behinderten Sport Gemeinschaft Mettmann. Inklusion wird hier gelebt, bei Sport, Ausflügen und Unternehmungen.

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